Umfrage: Familienunternehmer senken Erwartungen für 2020
Archivmeldung vom 27.12.2019
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Freigeschaltet durch André OttDie Erwartungen der Familienunternehmer trüben sich im Einklang mit den abschwächenden Konjunkturprognosen ein: Nur noch 48 Prozent der Unternehmen erwarten, 2020 zu wachsen. Im Jahr 2019 waren es noch 61 Prozent.
Dies ergibt die aktuelle Jahresumfrage der Verbände DIE FAMILIENUNTERNEHMER und DIE JUNGEN UNTERNEHMER unter ihren Mitgliedern. Die Familienunternehmer wollen trotz schwächerer Konjunktur aber keine Stellen abbauen: 49 Prozent werden alle ihre Mitarbeiter halten. Nur 7 Prozent planen Arbeitsplätze zu reduzieren.
32 Prozent der Familienunternehmer befürchten eine Verschärfung des Fachkräftemangels in 2020. Um diesem vorzubeugen, wird trotz schwächerer Geschäftsprognosen weiter in die Ausbildung investiert: Der Großteil der Familienunternehmer (54 Prozent) will an der Zahl der Ausbildungsplätze festhalten. Nur 11 Prozent wollen weniger Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen. 14 Prozent planen die Zahl der Ausbildungsplätze sogar zu erhöhen.
Größte Sorge bereitet den Familienunternehmern die Verkrustung des Arbeitsrechts mit 70 Prozent (Vorjahr auf Platz 2 mit 67 Prozent). Der Anstieg der Sozialabgaben folgt mit 60 Prozent (zuvor Platz 3 mit 54 Prozent) gleichauf mit dem Fachkräftemangel mit 60 Prozent (Vorjahr mit 72 Prozent noch auf Platz 1). An vierter Stelle der Sorgen drücken Steuererhöhungen mit 60 Prozent (zuvor Platz 5 mit 44 Prozent). Der international wachsende Protektionismus bereitet 48 Prozent der Unternehmer große Sorgen (Vorjahr Platz 4 mit 49 Prozent).
Reinhold von Eben-Worlée Präsident des Verbands DIE FAMILIENUNTERNEHMER: "Der Fachkräftemangel bereitet der Wirtschaft große Sorgen. Insbesondere die kleinen und mittelständischen Unternehmen können viele Stellen nicht besetzen. Das liegt auch an vielen Abwerbungen durch Konzerne, die statt selber auszubilden, gezielt dem Mittelstand Fachkräfte entziehen. Sie heimsen so die Früchte der guten Ausbildung ein, für die der Mittelstand Geld und Zeit investiert hat."
Sarna Röser, die Bundesvorsitzende von DIE JUNGEN UNTERNEHMER: "Deutschland ist Steuer-Spitzenreiter und bei Abgaben für Arbeitnehmer und Unternehmen im internationalen Vergleich an der Weltspitze. Schwarze Null, niedrige Zinsen, immer wiederkehrende Rekordsteuereinnahmen und Haushaltsüberschüsse - und trotzdem rechnet das Bundesfinanzministerium den finanziellen Spielraum für Entlastungen immer klein. Die Steuerquote zeigt aber, dass nicht nur die absoluten, sondern auch die relativen Belastungen für Bürger und Unternehmen deutlich gestiegen sind: bis Ende 2019 auf das Allzeithoch von 23,75 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Um sie zu senken muss endlich das Steuerrecht modernisiert und die Bürokratie eingedämmt werden."
Quelle: DIE FAMILIENUNTERNEHMER - ASU e.V. (ots)