Simyo-Chef Hansen: Telekom muss viel Geld für Congstar in die Hand nehmen
Archivmeldung vom 17.07.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSimyo-Chef Rolf Hansen erwartet, dass es für die Telekom sehr kostspielig werden wird, Congstar am Markt erfolgreich zu machen. "Die Telekom wird extrem viel Geld in die Hand nehmen müssen, um die Marke bekannt zu machen", sagte Hansen, Günder des Mobilfunk-Discounters Simyo, im Gespräch mit dem Tagesspiegel (Mittwochausgabe).
"Es wird schwer für sie werden, einen
signifikanten Marktanteil zu erreichen." Die Kunden würden in dem
gesättigten Markt "zu 40 Prozent oder mehr" von der Telekom kommen.
"Ich glaube nicht, dass Leute von Simyo zu Congstar wechseln werden.
Außerhalb der Flatrates ist ein Minutenpreis von 19 Cent teuer",
sagte Hansen.
Zur Planung der Congstar-Chefs, bis zum Jahr 2010 einen Umsatz von
einer Milliarde Euro zu erreichen sagte Hansen: "Ich halte das für
ein sehr ambitioniertes Ziel." Heute liege der Durchschnittsumsatz
eines Handykunden auf dem deutschen Markt bei etwa 25 Euro im Monat.
"Wenn es 2010 mit DSL zusammen noch 30 Euro sind, wäre das schon
viel", sagte Hansen. "Das würde bedeuten, dass Congstar bis dahin
mehr als drei Millionen Kunden haben müsste. Natürlich kann man
Kunden kaufen - die Frage ist nur, wie teuer es wird."
Nach seiner Schätzung haben die Discounter zusammen derzeit etwa 5,5 bis sechs Millionen Kunden im deutschen Markt. "Bis 2010 könnte diese Zahl auf zwölf bis 15 Millionen steigen", sagte Hansen. "Es gibt also noch Raum für weiteres Wachstum." Raum für Preissenkungen sieht er dagegen im Moment nicht. "Unter den gegebenen Preisen, zu denen wir einkaufen, gibt es keinen Spielraum nach unten", sagte Hansen dem Tagesspiegel. Für Simyo schloss er derzeit aus, das eigene Angebot um DSL zu erweitern. "Im Moment konzentrieren wie uns aber auf Mobilfunk und bauen das Thema mobiles Internet mit günstigen Datentarifen weiter aus", sagte Hansen.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel