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Bericht: VW Golf 8 kommt mit abgespeckter Elektronik

Archivmeldung vom 12.04.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.04.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Volkswagenwerk Wolfsburg Bild: Volkswagen AG
Volkswagenwerk Wolfsburg Bild: Volkswagen AG

Der VW Golf 8, die neue Generation von Deutschlands meistverkauftem Auto, geht laut eines Medienberichts Ende des Jahres nur mit abgespeckter Technik an den Start. Das berichtet der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe unter Berufung auf interne Papieren des VW-Konzerns.

Demnach werde zunächst nur eine Grundausstattung angeboten. Zahlreiche elektronische Funktionen würden dagegen erst später laufen. Grund dafür seien ungelöste Entwicklungsprobleme. Volkswagen habe auf Anfrage "eine Priorisierung der Fahrzeug-Funktionen" eingeräumt, berichtet das Nachrichtenmagazin weiter. VW greife zu dieser drastischen Maßnahme, um den für den Sommer geplanten Produktionsstart des Golf halbwegs halten zu können. Das Unternehmen wolle damit auch noch vor Jahresfrist die fünf Sterne im wichtigen NCAP-Crashtest schaffen, für den ab Januar deutlich härtere Kriterien gelten. Voraussichtlich würden in diesem Jahr deshalb nur noch "mehr als 10.000" Golf 8 produziert, berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf den Autokonzern. Ursprünglich seien 80.000 Fahrzeuge geplant gewesen.

In Wolfsburg spreche man von einer "etwas abgeflachten" Anlaufkurve. Bereits im vergangenen Jahr sei absehbar gewesen, dass der Produktionsstart des Kompaktwagens nicht für alle Varianten zu halten sein würde, berichtet das Nachrichtenmagazin unter Berufung auf vertrauliche Papiere. Aus den Dokumenten gehe hervor, dass während der Entwicklungsphase ständig neue Fehler bei der Elektronik aufgetreten seien. So sei die Zahl der Fehler von 2.310 im April 2018 auf 4.111 im August gestiegen; heute soll sie bei 15.000 liegen, berichtet das Nachrichtenmagazin weiter. Grund für die Verzögerung sei offenbar nicht allein die komplexe Elektronik der neuen Golf-Generation. Nach dem Dieselskandal und den Schwierigkeiten mit der seit letztem August gültigen neuen Abgasnorm WLTP hätten dem Unternehmen offenbar Kapazitäten in der Entwicklung elektronischer Komponenten für das wichtigste Fahrzeug im Konzern gefehlt. VW wollte sich auf Anfrage zur mutmaßlichen Entwicklung der Fehlerzahl nicht äußern und sprach statt von Fehlern lieber von "Auffälligkeiten, die identifiziert, entsprechend verfolgt und abgearbeitet werden", berichtet der "Spiegel". In den internen Unterlagen sei dagegen von "offenen Gesamtfehlern" die Rede.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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