Wintershall DEA will mit Öl-Multis auf Augenhöhe spielen
Archivmeldung vom 01.10.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.10.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDer künftige Chef des neuen Ölkonzerns Wintershall DEA, Mario Mehren, hat die Bedeutung eines schlagkräftigen Öl- und Gaskonzerns für die Wirtschaftsbeziehungen mit schwierigen Partnerländern hervorgehoben. "Solch ein Unternehmen kann auch ein Brückenbauer in Ländern sein, mit denen man sonst weniger zu tun hat oder zu denen Beziehungen manchmal schwierig sind. In unserem Fall ist das vor allem Russland, aber denken Sie auch an Libyen oder Ägypten", sagte Mehren dem "Handelsblatt".
Wenn ein Unternehmen in solchen Gebieten aktiv sei, gebe es intensive Handelsbeziehungen. Dadurch habe es auch die Politik manchmal leichter. Der jetzige Chef des Kasseler Öl- und Gaskonzerns Wintershall soll nach der Zusammenlegung mit DEA die Geschäfte des, wie Mehren es bezeichnet, "führenden unabhängigen europäischen Öl- und Gasunternehmens" leiten. Nach einem Jahr Verhandlung hatte die BASF-Tochter Wintershall vergangene Woche bekanntgegeben, dass die Fusion besiegelt sei. Auch wenn Wintershall DEA dann immer noch kleiner als die großen Ölmultis wie BP ist, wäre es unter den unabhängigen und auf die Öl- und Gasförderung fokussierten Unternehmen in Europa die Nummer eins.
"Wir sind groß genug, um bedeutsam zu sein, aber schnell, flexibel und mutig und zugleich erfahren genug, um auch komplexe Aufgaben zu lösen. Im Wettbewerb agieren wir mit den Majors auf Augenhöhe", sagte Mehren. Das Russland-Geschäft bleibe auch für den neuen Ölkonzern von großer Bedeutung. Gazprom sei der wichtigste Partner von Wintershall, "und sieht es sehr positiv, wenn wir ein noch größerer Partner werden", sagte Mehren. Der Zusammenschluss beider Unternehmen ist für das erste Halbjahr 2019 geplant, schon ein Jahr später will Wintershall DEA an die Börse gehen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur