Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Wirtschaft Zahlen per Handy: Deutsche Banken verpassen Einstieg in Milliardenmarkt

Zahlen per Handy: Deutsche Banken verpassen Einstieg in Milliardenmarkt

Archivmeldung vom 27.07.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.07.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: F. Gopp  / pixelio.de
Bild: F. Gopp / pixelio.de

Vier von fünf Experten für mobiles Internet sind sicher, dass Handys bereits in wenigen Jahren die Geldbörse ersetzen können. Mobile Zahlungsabwicklung (M-Payment) gilt als Riesenchance in einem Milliardenmarkt. Deutsche Kreditinstitute scheinen allerdings wenig Interesse daran zu haben, diese Dienstleistung mit zu gestalten: Nur zwei Drittel der Befragten glauben, dass Banken bei diesem Trend eine wichtige Rolle spielen werden.

Als wesentlich bedeutender gelten die Entwickler von Smartphone-Betriebssystemen (92 Prozent Zustimmung) und Internetdienstleister (74 Prozent). Dies ergaben Expertenbefragungen von eco, dem Verband der deutschen Internetnetwirtschaft, im Rahmen mehrerer Fachtagungen.

"Die letzte Innovation der Banken war die ec-Karte"

Bezahlung per Handy ist ein rasant wachsender Markt: Deutsche Banken haben allerdings scheinbar kein Interesse an den möglichen Einnahmen und daran, den Wünschen der Kunden nachzukommen. Sie könnten dadurch mittelfristig ihre Rolle im Privatkundengeschäft riskieren. "Wir nehmen kaum Impulse aus dieser Richtung wahr", erklärt Dr. Bettina Horster, Vorstand der VIVAI AG und Direktorin Mobile bei eco. "Seit der Einführung der ec-Karte haben die Banken ihren Kunden nur sehr wenig Neues geboten. Erst haben sie den Trend zur Internetzahlung verschlafen, jetzt verpassen sie die Einstiegschance beim Handy." In diese Lücke stoßen nun andere Anbieter wie Internetriese Google und der populäre Online-Bezahldienst PayPal. Google hat in den USA bereits in mehreren Testregionen den Einzelhandel mit Empfangsstationen ausgerüstet.

Prognosen von Gartner zufolge werden im Jahr 2011 bereits 141 Millionen Menschen weltweit mobil bezahlen, dabei werden 86 Milliarden Dollar umgesetzt - ein Zuwachs von 76 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und das Marktpotenzial ist noch lange nicht erschlossen: 79 Prozent der Spezialisten für mobiles Internet sind sicher, dass M-Payment sich zu einer ganz alltäglichen Zahlungsart für jedermann entwickeln wird. Ein lukratives Betätigungsfeld: Jeder zweite Befragte geht davon aus, dass sich im Bereich M-Payment viel Geld verdienen lässt.

Handyzahlung ist in vier Jahren massenmarkttauglich

Die eigentlichen Spezialisten für Zahlungsabwicklung, eben die Kreditinstitute, überlassen das Feld solchen Quereinsteigern im Zahlungsmarkt. Als ein wichtiger Grund für die Zurückhaltung der Banken gilt, dass die Entwicklungs- und Investitionskosten sich erst mittelfristig rentieren: Bis M-Payment im Einzelhandel wirklich flächendeckend als Zahlungsart anerkannt ist, werden nach Ansicht der meisten Experten noch vier bis fünf Jahre vergehen. Zuvor müssen Mobiltelefone mit den technischen Voraussetzungen noch im Massenmarkt ankommen, und der Einzelhandel benötigt die notwendigen Lesestationen für die drahtlose Handy-Zahlung.

Quelle: eco - Vb d. dt. Internetwirtschaft e.V. (ots)

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte gepard in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige