Wirtschaftswissenschaftler Hickel erhebt schwere Vorwürfe
Archivmeldung vom 27.02.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakIm Zusammenhang mit dem geplanten Stellenabbau bei Henkel und BMW erhebt der Bremer Wirtschaftswissenschaftler Rudolf Hickel schwere Vorwürfe gegen die Konzernmanager.
"Von sozialer Verantwortung ist da nichts mehr zu erkennen. Es geht nur noch darum, den Kurswert und die Rendite hochzutreiben", sagte Hickel der in Essen erscheinenden "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ), Donnerstagausgabe.
Hickel befürchtet infolge der andauernden Ankündigungen von Arbeitsplatzabbau bei den Konzernen "eine schwere Akzeptanzkrise des deutschen Wirtschaftssystems".
Roland Döhrn, Konjunkturexperte des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen, geht davon aus, dass die Konzerne in den kommenden Monaten weitere Stellenabbau-Programme durchführen werden. "Die Auftriebskräfte lahmen. Man braucht 1,5 bis zwei Prozent Wirtschaftswachstum für Arbeitsplatzaufbau. Diese Grenze haben wir jetzt erreicht."
Nach Berechnungen des RWI gingen in Deutschland von 1991 bis heute drei Millionen Industrie-Arbeitsplätze verloren.
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung