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Wirtschaftsforscher fordert Börsenumsatzsteuer in Deutschland

Archivmeldung vom 12.07.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.07.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Wissenschaftliche Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der Hans-Böckler-Stiftung, Gustav A. Horn, hat die deutsche Politik aufgefordert, die Börsen stärker zu regulieren.

An den Finanzmärkten gehe es zunehmend weniger um die Absicherung unsicherer realwirtschaftlicher Geschäfte, gegen die nichts einzuwenden sei, sondern um Preisspekulation, schrieb er in einem Beitrag für den Tagesspiegel am Sonntag.

Horn kritisierte in diesem Zusammenhang etwa die Energiekonzerne, die wegen langfristiger Lieferverträge niedrige Bezugspreise für Öl haben, aber dennoch die höheren Spekulationspreise meist sofort am Markt durchsetzen. "Dies spricht für erhebliche Mängel im Wettbewerb. Hier ist die Politik dringend gefordert. Denn dieser Preisanstieg erzeugt gravierende wirtschaftliche Probleme bei ohnehin einkommensschwachen Schichten in den Industrieländern, vor allem aber auch in den ärmeren Ländern", schrieb Horn.

Die Wirtschaftspolitik müsse sich mehr um die Stabilität der Finanzmärkte bemühen. Konkret regte Horn eine Börsenumsatzsteuer an. "Man sollte gerade auch in Deutschland auch über eine Börsenumsatzsteuer nachdenken, die den Anreiz für solche spekulativen Transaktionen merklich vermindert", so Horn. Dies würde auf Dauer nicht zu sinkenden Energiepreisen führen, aber es dürfte die Instabilität der "freien" Märkte verringern, schrieb er.

Quelle: Der Tagesspiegel

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