Mehr Leiharbeiter in Regierungs- und Bundesbehörden
Archivmeldung vom 04.02.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie schwarz-gelbe Bundesregierung setzt in ihren Ministerien und nachgeordneten Behörden mehr denn je auf Leiharbeitskräfte. Nach Informationen der in Chemnitz erscheinenden Freien Presse (Montagausgabe) verdoppelte sich die Zahl der Leiharbeitnehmer allein zwischen 2011 und 2012 von 1089 auf 2092. Das Blatt beruft sich auf die Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarischen Anfrage der Linksfraktion im Bundestag. Noch deutlicher wird der Zuwachs bei der Leiharbeit im Vergleich zum Jahr 2005, als der Bund 145 Leiharbeiter beschäftigte.
Nach Auskunft der Bundesregierung wurde im vergangenen Jahr die meisten Leiharbeitskräfte im Verantwortungsbereich des Verteidigungsministeriums eingesetzt, nämlich 1834. Insgesamt 1667 aller Leiharbeiter arbeiteten in Küchen und Kantinen, 1237 waren Krankheits- und Urlaubsvertretungen. Mehr als die Hälfte hatten eine Vollzeitstelle, 44 Prozent waren in Teilzeit. Von allen Leiharbeitern wurden 1,1 Prozent in eine Festanstellung übernommen.
Insgesamt beschäftigte der Bund im vergangenen Jahr 106 Leiharbeitsfirmen. Laut Regierung erhielten die Firmen umgerechnet pro geleisteter Arbeitsstunde mindestens das Doppelte dessen, was sie an ihre Mitarbeiter weiterreichten, manche sogar fast das Dreifache.
Auch die Zahl der befristeten Jobs in den Bundesbehörden hat erheblich zugenommen. 2004 hatten dort 6.788 Mitarbeiter einen Arbeitsvertrag auf Zeit. Die jüngsten Zahlen von 2011 liegen mit 13.212 beinahe doppelt so hoch. Damit sitzt inzwischen jeder zwanzigste beim Bund direkt Beschäftigte auf einer befristeten Stelle. 2004 war es nur jeder Vierzigste.
Zudem lagerte die Bundesverwaltung den Angaben zufolge viele Tätigkeiten an Fremdfirmen aus. Im vergangenen Jahr erledigten 528 Fremddienstleister mittels Werkverträgen Aufgaben, die der Bund früher in Eigenregie bearbeitete. 91 der Fälle waren allein 2012 hinzugekommen. Das Auftragsvolumen für die Arbeit solcher Dienstleister lag den Informationen zufolge im vergangenen Jahr bei 400 Millionen Euro.
Quelle: Freie Presse (Chemnitz) (ots)