2/3 aller Unternehmen in Deutschland nutzen Leasing
Archivmeldung vom 19.11.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit einem Wachstum von 9,5 % erzielt die Leasing-Branche 2007 ein Neugeschäftsvolumen von 57,4 Mrd. Euro. Mit über 1,5 Millionen neuen Leasing-Verträgen realisieren rund 2/3 aller Unternehmen in Deutschland ihre Investitionen über Leasing, die Mehrzahl davon stammt aus dem Mittelstand.
Erstmals erlangt das
Mobilien-Leasing ein Neugeschäftsvolumen von 50,3 Mrd. Euro und damit
ein Plus von 12,0 %, während die gesamtwirtschaftlichen
Ausrüstungsinvestitionen nach Schätzungen des ifo Institutes für
Wirtschaftsforschung um 8,2 % steigen. "Leasing wächst dynamischer
als die gesamtwirtschaftlichen Investitionen und erweist sich damit
erneut als ein wichtiger Investitionsmotor für die deutsche
Wirtschaft", erklärt Reinhard Gödel, Präsident des Bundesverbandes
Deutscher Leasing-Unternehmen (BDL).
Ein besonders dynamisches Wachstum zeigen die Leasing-Objekte
Produktionsmaschinen. Die Maschinen steigerten sich um gut 20 % im
Vergleich zum Vorjahr. Aber auch die Straßenfahrzeuge, darunter
fallen Pkw und Nutzfahrzeuge, wuchsen um rund 10 %, was vor allem auf
die gute Entwicklung bei den Nutzfahrzeugen zurückzuführen ist. "Aber
auch angesichts der rückläufigen Kfz-Neuzulassungen ist dies ein
beachtliches Ergebnis", so Gödel.
Anders als das Mobilien-Leasing fällt 2007 nach zwei guten Jahren
das Immobilien-Leasing um 4,8 % und erreicht nur ein
Neugeschäftsvolumen von 7,1 Mrd. Euro. Vor allem das Leasing von
Handelsobjekten wie Supermärkten, Einkaufszentren und Warenhäusern
sowie von Geschäfts- und Bürogebäuden ist rückläufig, während das
Leasing von Produktionsgebäuden sowie kompletter Produktionsanlagen
stabil bleibt.
BDL fordert gleiche Wettbewerbsbedingungen
Trotz der guten Ergebnisse 2007 sieht die Leasing-Branche besorgt
auf die nächsten Wochen. 2008 drohen aufgrund der
Unternehmensteuerreform Belastungen auf die Leasing-Wirtschaft
zuzukommen. Der Gesetzgeber hat die Problematik zwar erkannt, aber
das Bundesfinanzministerium hat bisher erst mit einem völlig
überzogenen Regulierungsvorschlag zum Abbau von
wettbewerbsverzerrenden Benachteiligungen gegenüber Kreditinstituten
reagiert: Für die Gewährung des so genannten Bankenprivileges bei der
Gewerbesteuer sollen die Leasing-Unternehmen der Bankenaufsicht
unterstellt werden. Dafür gibt es keine ordnungspolitisch gebotene
oder volkswirtschaftlich fundierte Begründung. Die Folgen für die
Branche wären jedoch gravierend: Gerade kleine mittelständische
Leasing-Gesellschaften würden aufgrund des hohen Verwaltungsaufwandes
vom Markt verdrängt werden. "Hier muss dringend nachgebessert
werden", erklärt Gödel. Der BDL-Präsident fordert vom Gesetzgeber
eine Lösung, die für alle Leasing-Gesellschaften unabhängig von ihrer
Unternehmensgröße und ihrem Eigentümerhintergrund die gleichen
Wettbewerbsbedingungen bietet.
Leasing-Objekte
Die beliebtesten Leasing-Güter sind auch 2007 Straßenfahrzeuge.
PKW, Kombis, LKW, Anhänger und Busse haben mit 55,8 % den größten
Anteil am Neugeschäft. Es folgen Produktionsmaschinen (12,5 %),
Nachrichten-, Signaltechnik und Sonstige Ausrüstungen (7,6 %),
Büromaschinen und EDV (8,4 %), Handelsobjekte, Geschäfts- und
Bürogebäude (6,0 %) sowie Produktionsgebäude und Lagerhallen (6,4 %).
Anteilsmäßig an letzter Stelle der Leasing-Investitionen stehen
Luft-, Wasser- und Schienenfahrzeuge (3,3 %). Damit ist die Struktur
der Leasing-Objekte weitgehend stabil geblieben.
Leasing-Kunden
Auch die Struktur der Leasing-Kunden ist stabil geblieben. Die
Mehrzahl der Kunden stammt aus dem Dienstleistungssektor (Anteil von
31.3 %), gefolgt vom verarbeitenden Gewerbe (23,3 %). Auf Platz 3 und
4 sind Unternehmen aus Verkehr- und Nachrichtentechnik (12,8 %) bzw.
dem Handel (11,1 %). Der Anteil der privaten Haushalte ist weiter
leicht rückläufig und liegt bei 8,1 %. "Hier spiegeln sich die
rückläufigen Neuzulassungen bei den Fahrzeugen wider. Aufgrund der
Mehrwertsteuererhöhung in 2007 haben viele Verbraucher sich noch im
vergangenen Jahr einen Pkw gekauft", erläutert der BDL-Präsident.
Erfreulich sei, dass die öffentliche Hand verstärkt auf Leasing setzt
und ihren Anteil auf 6,3 % deutlich ausbaute. "Angesichts der weit
verbreiteten Haushaltsprobleme in der Öffentlichen Verwaltung gewinnt
Leasing zunehmend an Bedeutung und wird hier sicher noch weiter
zulegen können." Stark gewachsen ist das Leasing auch bei Unternehmen
aus der Land- und Forstwirtschaft, Bergbau und öffentliche Energie-
und Wasserversorgung. Hier stieg das Leasing-Neugeschäft um 20 %,
wenn auch auf geringem Niveau (Anteil 2,3 %). Unternehmen aus dem
Baugewerbe haben einen Anteil von 4,8 %.
Quelle: Pressemitteilung Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen