Werberin kritisiert Arbeitsbedingungen in ihrer Branche
Archivmeldung vom 12.08.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtKaren Heumann, Vorstandssprecherin und Mitgesellschafterin der aus kempertrautmann hervorgegangenen Werbeagentur thjnk, kritisiert die Arbeitsbedingungen in der Werbebranche: "Dieses ständige Getriebensein von Smartphones, Meetings und der nächsten Abgabefrist ist so kontraproduktiv", sagte eine der wenigen Frontfrauen in der Werbebranche der "Welt am Sonntag".
Wer überdurchschnittliche Ergebnisse liefern wolle, brauche einfach Zeit. "Den eigenen Leuten diese Freiräume zu verschaffen, ist heute die größte Aufgabe von guten Chefs", so Heumann weiter. Ihre Branche sei "durch viele strukturelle Veränderungen irgendwie schockgefrostet" und traue "sich oft kaum noch, Grenzen zu formulieren", kritisiert die Markenexpertin, die lange Jahre Vorstandsmitglied der Kultagentur Jung von Matt war. "Wir brauchen einfach wieder ein Gefühl für die Verhältnismäßigkeit der Anforderungen, da ist ganz viel im Argen."
Dabei plädiere sie mit Blick auf ihre eigene Belegschaft explizit nicht für die "Ausweitung der Komfortzone, sondern des Gestaltungsraums". Sie wolle die besten Leute für ihre Agentur, die sich heute allerdings - auch demographisch bedingt - ihre Jobs aussuchen könnten. "Die haben einfach keine Lust mehr auf Knochenbrecherbuden, und ich finde, völlig zurecht."
Quelle: dts Nachrichtenagentur