Es werde Geld! Wie sich eine 50 Jahre alte Rede heute auf Sparer auswirkt
Archivmeldung vom 01.09.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićPlötzlich wurde die Westernserie "Bonanza" unterbrochen und Millionen Amerikaner hörten eine Rede ihres Präsidenten. Seine Ankündigung ging als "Nixon-Schock" in die Geschichte ein - das ist 50 Jahre her, doch die Tragweite sei vielen bis heute nicht klar, sagt Jörg Wiechmann, Geschäftsführer des Itzehoer Aktien Clubs (IAC). Insbesondere für Zinssparer ist das ein Problem.
An jenem Sonntagabend im Jahr 1971 verkündete Richard Nixon den Abschied von einem Versprechen aus dem Bretton-Woods-Abkommen aus dem Jahr 1944: Der US-Dollar werde nicht mehr in Gold getauscht. Die beteiligten Länder hatten zudem feste Wechselkurse zum US-Dollar vereinbart.
Nun hätten die USA den Startschuss für ein neues Weltwährungssystem gegeben, erläutert Wiechmann: das Fiat-Geld, abgeleitet vom lateinischen "fiat" ("Es werde"). "Seither ist Geld nur noch bedrucktes Papier, welches von den Notenbanken beliebig geschaffen und in Umlauf gebracht wird - ohne jegliches Umtausch- oder Wertversprechen." Seinen Wert habe das Geld nur, weil Regierungen es als gesetzliches Zahlungsmittel festsetzen. Kritiker bezeichneten das als größtes Währungsexperiment der Geschichte, doch es funktioniere seit nunmehr 50 Jahren.
Aber das System habe seine Tücken: Regierungen benötigten ständig mehr Geld, ohne dass diesem echte Werte gegenüber stünden. Die Folge: Inflation. 100 Dollar von 1971 hätten heute nur noch eine Kaufkraft von 15 US-Dollar, so der IAC-Geschäftsführer. Der Euro habe seit seiner Einführung im Jahr 2002 bereits ein Viertel an Wert verloren. Wer also noch langfristig in Geldwerten wie Bargeld, Zinskonten oder Lebensversicherungen spare, kämpfe gegen Windmühlen, betont Wiechmann.
Schutz vor diesem schleichenden Wertverfall böten Sachwerte wie Gold, Immobilien und Aktien: "Nicht umsonst werden Sparer, die auf diese Anlagen setzen, seit Jahrzehnten reicher."
Quelle: Itzehoer Aktien Club GbR (ots)