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Intercell-Finanzvorstand Werner Lanthaler: "In der Biotech-Branche wird sich die Spreu vom Weizen trennen"

Archivmeldung vom 26.11.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.11.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Finanzvorstand des börsennotierten Wiener Biotechnologieunternehmens Intercell, Werner Lanthaler, erwartet eine Konsolidierung der Biotech-Branche. "Wie im Jahr 2003 wird sich in der Biotech-Branche jetzt die Spreu vom Weizen trennen", prognostiziert Lanthaler in einem aktuellen Interview mit dem Anlegermagazin ,Börse Online'.

Beteiligungsfirmen seien bei der Geldvergabe jetzt sehr selektiv, was die Lage besonders für Unternehmen mit niedrigem Cashbestand erschwere. Unternehmen mit großen Cashreserven wie Intercell seien dagegen im Vorteil und gingen aus der Finanzmarktkrise gestärkt hervor.

Eine Rezession lasse Intercell unberührt. "Im operativen Geschäft sehen wir derzeit und in absehbarer Zeit keine Auswirkungen des wirtschaftlichen Abschwunges," sagt Lanthaler gegenüber 'Börse Online'. Die verminderte Reisetätigkeit werde sich auf den neuen Impfstoff gegen Japanische Enzephalitis nicht auswirken. Die Zulassung erwartet der Vorstand "sehr, sehr bald". Es ist der erste Impfstoff, den die Österreicher auf den Markt bringen.

Großes Potenzial sieht Lanthaler in einem Pflaster gegen Reisediarrhö. Der Impfstoff gegen Durchfall werde 2009 in die dritte Phase der klinischen Studien gehen. Im selben Jahr sei bereits mit Ergebnissen zu rechnen. 2011 bis 2012 könnte der Markteintritt folgen. Intercell würde mit dem Diarrhö-Pflaster erstmals ein Produkt alleine auf den Markt bringen. "Wir denken bei dem Produkt sogar darüber nach, die Erlöse nicht mit einem Partner zu teilen und Verkauf und Marketing selbst zu übernehmen", erklärt Lanthaler.

Viel erwartet Intercell von einem Impfstoff gegen Krankenhausinfektionen, der gemeinsam mit Merck auf den Markt gebracht werden soll. "Es ist das größte Projekt im gesamten Impfstoffsektor mit einem Marktpotential von drei Milliarden Dollar," berichtet Lanthaler im 'Börse Online'-Interview. Merck trage alle Kosten, Intercell erhalte Meilensteinzahlungen zwischen 40 und 60 Millionen Dollar und kassiere eine Umsatzbeteiligung von zehn Prozent.

Quelle: 'Börse Online' (Ausgabe 49/2008, EVT: 27. November)

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