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Ex-Infineon-Chef Schumacher weist Vorwürfe zurück

Archivmeldung vom 31.10.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.10.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Ex-Infineon-Chef Ulrich Schumacher hat die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen, er sei in die Schmiergeldaffäre des Halbleiter-Konzerns verwickelt und habe beim Börsengang mehr Aktien als erlaubt erhalten. "Ich kann beweisen, dass alle Vorwürfe gegen mich haltlos sind", sagte er dem "Tagesspiegel".

Sollte Infineon - wie angekündigt - die Auszahlung noch ausstehender Bezüge stoppen, will Schumacher den Konzern verklagen. "Ich habe kein Unrecht begangen. Meine Anwälte haben deshalb den Infineon-Aufsichtsratschef aufgefordert, seiner Zahlungsverpflichtung - es geht dabei um die Restzahlung meiner Vertragsansprüche - nachzukommen", sagte Schumacher. "Andernfalls müssen wir leider klagen." Den Vorwurf, er habe beim Börsengang von Infineon im März 2000 mehr Aktien bekommen, als ihm zustanden, wies Schumacher scharf zurück: "Ich habe in Absprache mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden - übrigens auch nach seiner ausdrücklichen Aufforderung - Infineon-Aktien gezeichnet. Und zwar so viele wie möglich, weil Siemens die Verbindung des Vorstands zum Unternehmen fördern wollte", sagte Schumacher dem "Tagesspiegel". Zwischenzeitlich sei sogar in den Aufsichtsratsausschüssen diskutiert worden, den Vorstand zu verpflichten, "ein Mindestkontingent von bis zu zwei Jahresgehältern abzunehmen". Dass ein Vorstandskollege im Rahmen des so genannten "Friends-and-Familiy"-Programms sein persönliches Kontingent nicht ausgeschöpft und treuhänderisch Aktien für Schumacher erworben habe, sei "auch nach Meinung von Aktienrechtlern nicht angreifbar". Auch seien die Aktien nicht innerhalb der Spekulationsfrist von einem Jahr verkauft oder Einnahmen nicht versteuert worden. "Ich habe alle Einnahmen beim Verkauf eigener Aktien korrekt versteuert", sagte Schumacher. "Gegen mich wird in dieser Frage - anders als interessierte Kreise fälschlich behaupten - nicht ermittelt." Jeden Kauf und Verkauf von Infineon-Aktien habe er dem Aufsichtsrats-Vorsitzenden gemeldet. "Alle von mir gekauften Infineon-Aktien waren dem Aufsichtsratschef bekannt", sagte der Ex-Infineon-Chef.

Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel

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