Alba-Chef Schweitzer: Geschäfte in Hongkong laufen gut
Archivmeldung vom 25.09.2019
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Freigeschaltet durch André OttAxel Schweitzer, Vorstandschef der in Berlin ansässigen Alba Group, sieht durch die Proteste in Hongkong die eigenen Geschäfte nicht gefährdet. "Persönlich hatte ich in den vergangenen Wochen keine Beeinträchtigungen", sagte er dem "Tagesspiegel".
Der Unternehmer unterhält einen Zweitwohnsitz in Hongkong und hat am Mittwoch den Grundstein für eine Kunststoffaufbereitung in der Stadt gelegt. "Wir arbeiten mit der Swire-Gruppe zusammen, das ist der größte Abfüller von Coca-Cola in der Region. Die Anlage ist für 35.000 Tonnen ausgelegt und soll im zweiten Halbjahr 2020 in Betrieb gehen", sagte der Alba-Chef.
Zu den Motiven der Protestierenden meinte Schweitzer, "viele Menschen treibt das Gefühl der Ungleichheit und mangelnder Aufstiegschancen um". Die Ungleichheit in Hongkong sei so hoch wie seit den 1970er Jahren nicht mehr, "auch deutlich höher als in den USA". Die Mieten seien hoch und die Wohnungen nur halb so groß wie in Schanghai. "Kurzum: Die Probleme in Hongkong sind viel vielschichtiger, als hierzulande vermittelt wird und hängen auch mit den Lebensumständen und den Eliten zusammen", sagte Schweitzer dem "Tagesspiegel".
Die Perspektiven für das eigene Geschäft seien gut. "Das Recycling ist für die chinesische Regierung ein großes Thema und wird auch von Präsident Xi persönlich immer wieder betont." Die deutliche Abschwächung des Wachstums in Folge des Handelskonflikts mit den USA wirke sich eher positiv aus: "Um dagegenzuhalten, forciert die Regierung unter anderem den Ausbau von Infrastruktur, auch von Umweltinfrastruktur, sodass die Recyclingwirtschaft davon durchaus profitiert", sagte Schweitzer.
Quelle: Der Tagesspiegel (ots)