Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet
durch Oliver Randak
Die Rohölpreise fielen zwischenzeitlich auf ein Vier-Jahres-Tief, bevor sie sich wieder leicht davon erholten. Die internationalen Rohölmärkte liessen sich von der stärksten Drosselung der Ölförderung in der Geschichte des OPEC-Kartells fast nicht beeindrucken.
Der Energie Informationsdienst (EID) gab für die Autofahrer in
Deutschland Entwarnung. "Ich halte es für ausgeschlossen, dass die
Kraftstoffpreise im nächsten Jahr stark steigen werden", so der
Herausgeber der Deutschen Presse-Agentur dpa, Heino Elfert, am
Donnerstag.
"Die Nachfrage nach Öl fällt schneller, als die OPEC
ihre Produktion kürzen kann." Höhere Ölpreise würden sich nicht mit
einer Weltwirtschaftsrezession vertragen, die von einer rückläufigen
Gesamtnachfrage geprägt ist.
Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC)
hatte am Mittwoch in Algerien beschlossen, die Produktion um weitere
2,2 Millionen Barrel (je 159 Liter) am Tag, von Januar 2009 an, zu
kürzen. Ihr Ziel ist es, den Ölpreis wieder auf 70 Dollar bis 80 Dollar
je Barrel (159 Liter) zu steigern.
Der Hamburger EID rechnet 2009 durchschnittlich mit
einem Rohölpreis von 60 Dollar je Barrel (159 Liter). Diese
Einschätzung stimmt grösstenteils mit dem Hamburgischen
WeltwirtschaftsInstitut (HWWI) überein, welches von einer Spanne von 50
bis 60 Dollar ausgeht.
Laut EID entspricht der obere Wert dann etwa 1,20 Euro
für den Liter Superbenzin. Momentan wäre dieser Kraftstoff bei 1,10
Cent. Dieselkraftstoff kann teilweise schon wieder für weniger als
einen Euro je Liter getankt werden.
Seit dem Sommer hatte sich an den Ölmärkten,
gleichzeitig mit der Finanzkrise und dem Ausstieg von Fondsmanagern und
Spekulanten, ein Abrutschen der Preise ereignet. Die Notierungen kommen
nicht mal mehr auf ein Drittel der Höchststände vom Juli.
Die wirtschaftlichen Aussichten wären schlecht, eine
schwache Ölnachfrage wird erwartet, was die Preise stark belaste. Der
Ölverbrauch werde 2009 um 0,18 Prozent auf 85,68 Millionen Barrel
täglich sinken.