Stimmung in deutscher Wirtschaft trübt sich ein
Archivmeldung vom 25.07.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.07.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Stimmung unter den Unternehmen in Deutschland hat sich zuletzt überraschend deutlich eingetrübt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank im Juli auf 87,0 Punkte, wie das Ifo-Institut am Montag mitteilte. Das Ergebnis aus dem Vormonat lag bei 88,6 Zählern. Beobachter hatten dagegen mit einem Anstieg gerechnet.
Die Unternehmen seien weniger zufrieden mit den laufenden Geschäften und
mit Blick auf die kommenden Monate habe die Skepsis merklich
zugenommen, so das Institut. Die deutsche Wirtschaft stecke in der Krise
fest.
Mit Blick auf die einzelnen Teilbereiche sank das
Geschäftsklima im Verarbeitenden Gewerbe deutlich. Insbesondere die
Urteile zur aktuellen Lage fielen erheblich schlechter aus. Auch die
Erwartungen trübten sich ein. Die Auftragsbestände waren erneut
rückläufig. Die Kapazitätsauslastung ist auf 77,5 Prozent gefallen und
liegt damit sechs Prozentpunkte unter dem langfristigen Mittelwert.
Im
Dienstleistungssektor ging der Index nach der Erholung in den letzten
Monaten wieder zurück. Dies war laut Ifo vor allem auf pessimistischere
Erwartungen zurückzuführen. Ihre aktuelle Lage beurteilten die
Dienstleister ebenfalls etwas weniger gut.
Auch im Handel hat
sich das Geschäftsklima verschlechtert. Die Unternehmen waren mit den
laufenden Geschäften weniger zufrieden, was insbesondere für den
Einzelhandel gilt. Auch bei den Erwartungen zeigten sich größere
Zweifel.
Im Bauhauptgewerbe hat der Index nachgegeben, wobei die
Firmen ihre Geschäftslage etwas schlechter beurteilten. Die Erwartungen
blieben nahezu unverändert von deutlichem Pessimismus geprägt.
Der
Ifo-Geschäftsklimaindex gilt als wichtiger Frühindikator für die
konjunkturelle Entwicklung in Deutschland. Er basiert auf circa 9.000
monatlichen Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des
Dienstleistungssektors, des Handels sowie des Bauhauptgewerbes. Die
Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu
beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate
mitzuteilen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur