Finanzkrise sorgt möglicherweise für hohe Rabatte beim Autokauf
Archivmeldung vom 22.10.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakLaut Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer ist aufgrund der weltweiten Finanzkrise in den nächsten Monaten mit stark ansteigenden Rabatten beim Autokauf zu rechnen. Demnach sollen für Neuwagen Preisnachlässe von bis zu 20 Prozent möglich sein.
Viele Autohändler bekommen ihre Fahrzeuge wegen der Verunsicherung der Konsumenten kaum noch vom Hof - demnächst könnten die Rabatte auf Neuwagen deshalb im schnitt auf ein Fünftel des Listenpreises klettern, sagte Dudenhöffer der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung".
Dagegen würden Leasingangebote aufgrund der Krise der Kreditinstitute teurer, sagte der Wissenschaftler von der Universität Duisburg-Essen.
Es werde sie weiter geben, aber es werde schwieriger, sie zu bekommen, weil die Banken die Anforderungen an die Bonität hochschraubten. Beim Leasing bewege man sich in Richtung einer 50-prozentigen Anzahlung.
Schon vor der Finanzkrise war das Neuwagengeschäft in vielen EU-Ländern eingebrochen. Autoanalyst Paul Newton von Global Insight warnte unlängst, die Herbst-Absatzzahlen würden "die gesamte Branche erschauern lassen".
Gebrauchtwagen werden zu "Standuhren"
Die Standzeiten von Gebrauchtwagen bei den Händlern haben sich laut dem Marktbeobachter Eurotax-Schwacke im vergangenen Jahr deutlich erhöht. Warteten Fahrzeuge im August 2007 im Durchschnitt 107 Tage auf einen Käufer, habe sich der Zeitraum im August 2008 um 9 auf nun 116 Tage verlängert.
Als besonders hartnäckige "Standuhren" erweisen sich demnach Fahrzeuge aus der Oberklasse - hier stieg die Zahl der Standtage im gleichen Zeitraum von 142 auf nun 164 Tage. Eine umgekehrte Entwicklung gab es allein in der sogenannten Miniklasse: Die Standzeit sank von zuvor 103 auf jetzt 101 Tage.