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"Markt": Niedriglöhne im Norden weit verbreitet - Zahl der Milliardäre wächst

Archivmeldung vom 20.08.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.08.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Siegfried Fries  / pixelio.de
Bild: Siegfried Fries / pixelio.de

Zehn Jahre nach Einführung der Hartz IV-Arbeitsmarktreformen fragt das NDR Fernsehen am Montag, 20. August, um 21.00 Uhr in einer Sondersendung: "Was verdient der Norden 2012? Vom Wäscher zum Millionär". Der große Gehalts-Check zeigt, dass in Mecklenburg Vorpommern fast jeder Vierte (23 Prozent) weniger als 8,50 Euro in der Stunde verdient, und was die Beschäftigten dafür leisten müssen. In Niedersachsen und Schleswig-Holstein teilen dieses Los zwölf Prozent und in Hamburg acht Prozent der Beschäftigten. Fast zwei Drittel der Niedrigverdiener im Norden sind Frauen. Vor allem Beschäftigte unter 35 Jahren werden hier besonders niedrig entlohnt.

Am wenigsten wird im Norden in der Zeitarbeitsbranche, im Handel- und Gastgewerbe sowie in der Landwirtschaft bezahlt. Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus reagierte prompt auf die Zahlen und kündigte an, dass Bauern nur noch dann Fördermittel für Investitionen vom Land Mecklenburg-Vorpommern bekommen, wenn Sie ihren Beschäftigten mindestens 8,50 Euro pro Arbeitsstunde bezahlen.

In Niedersachsen fordert der Deutsche Gewerkschaftsbund die Landesregierung auf, sich für einen allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn einzusetzen. Menschen müssen von ihrer Hände Arbeit leben können, verlangt der DGB.

Das erste Mindestlohngesetz in Deutschland hat die bremische Bürgerschaft beschlossen. Wo Land und Stadtgemeinden Einfluss nehmen können, gilt nun ein Mindestlohn von 8,50 Euro je Stunde. Jeder Arbeitgeber, der sich daran nicht hält, wird laut DGB-Vorstandsmitglied Claus Matecki keine Aufträge mehr von der öffentlichen Hand erhalten.

Die Mitte der Gehaltsleiter der NDR Dokumentation erreichen Vollzeitbeschäftigte im Norden mit einem Bruttogehalt von 3134 Euro im Monat - das sind 93 Euro weniger als im Bundesschnitt. Die Spitze der Gehaltstabelle ist breiter geworden, die Zahl der Einzelpersonen und Familien mit Milliardenvermögen steigt. Ganz oben stehen die norddeutschen Dynastien, die Versandhandelsfamilie Otto und die Familie Herz, die ihren Reichtum Tchibo und Beiersdorf verdankt. Über Milliardenvermögen verfügen auch der ostfriesische Windkraftunternehmer Aloys Wobben und die Hamburger Medienfamilien Bauer, Gruner und Jahr.

Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk (ots)

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