Neues Kampagnen-Bündnis "Andere Banken braucht das Land!"
Archivmeldung vom 26.03.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas neue Bündnis "Andere Banken braucht das Land!" wendet sich gegen unverantwortliche Geschäfte der Geldinstitute. Finanzierung von Rüstungsproduktion und Atomkraft sowie Spekulation mit Nahrungsmitteln und lebenswichtigen Gütern sollen aus dem Portfolio der Banken verschwinden. Das Kampagnen-Bündnis aus Dachverband der Kritischen Aktionäre, Facing Finance, foodwatch, Ohne Rüstung Leben und urgewald will nun gegen Kriegstreiber, Hungermacher und Zocker vorgehen und fordert eine klare Regulierung der Finanzindustrie.
"Viele Banken sind für die Finanz- und Staatsschuldenkrise mit verantwortlich", sagt Kampagnen-Koordinator Markus Dufner. "Wir verlangen von den Banken ein neues Geschäftsmodell, in dem Mensch, Umwelt und das Gemeinwohl Priorität vor ehrgeizigen Renditezielen haben. Wir brauchen wieder gewissenhafte Bankiers mit Grundsätzen statt gewissenloser Banker mit Boni-Denken."
"Insbesondere die Deutsche Bank beteiligt sich in vielen Bereichen an ethisch und ökologisch unverantwortlichen Geschäften", stellen Barbara Happe von der Umwelt- und Menschenrechtsorganisation urgewald und Thomas Küchenmeister von Facing Finance klar. "Trotz ihrer Ankündigung, aus der Finanzierung von Streumunition auszusteigen, vergibt die Deutsche Bank weiter Kredite an Streumunitionshersteller, emittiert Anleihen und hält Anteile an Firmen, die diese menschenverachtenden Produkte herstellen."
Matthias Wolfschmidt, stellvertretender Geschäftsführer der Verbraucherorganisation foodwatch, kritisiert die ständigen PR-Tricks der Deutschen Bank. "Die Deutsche Bank muss sich entscheiden: Entweder wird sie ihrem eigenen gesellschaftlichen Anspruch gerecht, dann muss sie die Spekulation mit Agrarrohstoffen beenden. Oder sie agiert weiterhin als Preistreiber für Grundnahrungsmittel und damit als Hungermacher. Es ist unredlich, die Absage an neue neue, börsengehandelte Anlageprodukte auf Basis von Grundnahrungsmitteln als großen Fortschritt zu verkaufen, wenn gleichzeitig die bestehenden Produkte fortgeführt werden und die Hungerkrise in der Welt verschärfen."
Mit der Aktion "Stoppt die Deutsche Bank mit einer Aktie!" will das Bündnis zusammen mit einer großen Zahl von Unterstützern Druck auf das Geldinstitut ausüben und bei der Hauptversammlung am 31. Mai in Frankfurt seinen Forderungen Nachdruck verleihen. "Wir werden eine ungeschönte Bilanz der Ära Ackermann vorlegen und die neue Führung auffordern, aus der Zocker-AG eine Bank mit auch ethisch und ökologisch soliden Fundamenten zu machen", erklärte Dufner. "Es ist allerdings zu befürchten, dass die Neuen, Ko-Vorstandsvorsitzender Anshu Jain und Aufsichtsratsvorsitzender Paul Achleitner, das Investment-Banking noch weiter ausbauen werden."
Das Bündnis erklärt, wie die Aktion "Stoppt die Deutsche Bank mit einer Aktie!" funktioniert. Wer sich an der Aktion beteiligen möchte, sollte ein Depot eröffnen, eine Aktie der Deutschen Bank kaufen und zur Hauptversammlung nach Frankfurt kommen. Aktionärinnen und Aktionäre, die nicht an der Hauptversammlung teilnehmen möchten, können ihre Eintrittskarte mit unterschriebener Vollmacht ("Stimmrechtsübertragung") an das Kampagnen-Bündnis schicken.
Die Kampagne "Andere Banken braucht das Land"! wird von fünf Nichtregierungsorganisationen getragen: Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre - Facing Finance - foodwatch - Ohne Rüstung Leben. Ökumenische Aktion für Frieden und Abrüstung - urgewald
Quelle: foodwatch e.V. (ots)