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Bundesbank beschließt Trennung von Sarrazin einstimmig

Archivmeldung vom 02.09.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Dr. Thilo Sarrazin Bild: Deutsche Bundesbank
Dr. Thilo Sarrazin Bild: Deutsche Bundesbank

Die Bundesbank hat am Donnerstagnachmittag einstimmig für eine Trennung des umstrittenen Vorstandsmitglieds Thilo Sarrazin votiert. Laut dem Finanzinstitut habe man bei Bundespräsident Christian Wulff die Abberufung des SPD-Politikers beantragt. "Der Vorstand der Deutschen Bundesbank hat heute einstimmig beschlossen, beim Bundespräsidenten die Abberufung von Dr. Thilo Sarrazin als Mitglied des Vorstandes zu beantragen", hieß es dabei in der kurzen Mitteilung.

Sarrazin war vor allem wegen seiner ausländerfeindlichen Äußerungen gegenüber Migranten in seinem Buch "Deutschland schafft sich ab" in die Kritik geraten. Die Bundesbank selbst hatte sich bereits Anfang der Woche öffentlich von Sarrazin distanziert. Auch der politische Druck auf die Bundesbank hat im Laufe der Woche zugenommen. "Ich glaube, dass jetzt der Vorstand der Deutschen Bundesbank schon einiges tun kann, damit die Diskussion Deutschland nicht schadet - vor allem auch international", sagte Bundespräsident Wulff am Mittwoch. Zudem forderten Politiker aller Parteien eine Abberufung Sarrazins von seinem Posten. Die SPD, in der Sarrazin Mitglied ist, hat zudem ein Ausschlussverfahren eingeleitet. Auch der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, zeigte sich empört über die Äußerungen Sarrazins und forderte Konsequenzen. Die Entlassungsurkunde muss nun von Bundespräsident Wulff und womöglich auch der Bundesregierung unterzeichnet werden. Die Bundesbank fürchtete im Vorfeld des Beschlusses jedoch, dass Sarrazin sich in den Vorstand "zurück klagen" könnte. Berlins regierender Bürgermeister, Klaus Wowereit (SPD), begrüßte die Entscheidung derweil als konsequent. Unter Wowereit war Sarrazin als Finanzsenator in Berlin tätig. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel habe laut Medienberichten die Entscheidung mit Respekt zur Kenntnis genommen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

 

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