Deutsche-Bank-Chefvolkswirt Walter fordert Senkung der Sozialabgaben
Archivmeldung vom 24.01.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAngesichts der wachsenden Konjunkturrisiken hat der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Norbert Walter, die Bundesregierung zu einer weiteren Senkung der Sozialabgaben aufgefordert, um die Binnennachfrage anzukurbeln. "Die Bundesregierung darf die Hände nicht in den Schoß legen. Nötig sind weitere Reformen, die den Bürger nachhaltig entlasten", sagte Walter der "Saarbrücker Zeitung".
Allerdings plädiere er nicht für Steuer-, sondern für Beitragssenkungen. "Dadurch ist der Entlastungseffekt für Durchschnittsverdiener höher", erläuterte Walter. Die deutliche Reduzierung des Beitrags zur Arbeitslosenversicherung weise in die richtige Richtung. Das reiche aber noch nicht aus, so Walter.
Zugleich sprach sich der Bankexperte gegen eine Senkung der Leitzinsen durch die Europäische Zentralbank aus. "Wir haben schon eine starke Ausweitung der Geldmenge. Eine Zinssenkung würde diese Entwicklung weiter anheizen", sagte Walter. Zudem verzeichne man eine deutlich höhere Inflation, als sie die Zentralbank eigentlich zulassen wolle. "Im Falle einer Zinssenkung würde bei den Bürgern nur die Botschaft hängen bleiben, dass sich die Zentralbank um angeschlagene Bankhäuser kümmert, aber nicht um ihr Interesse an stabilen Preisen", meinte Walter. Dies wäre fatal.
Quelle: Saarbrücker Zeitung