Covestro-Chef kritisiert Politik für Corona-Forderungen: "Das Industrie-Bashing nervt gewaltig"
Archivmeldung vom 28.04.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.04.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićMarkus Steilemann, Chef des Leverkusener Dax-Konzerns Covestro, hat die Bundespolitik für ihre Forderungen nach intensiveren Bemühungen von Unternehmen bei der Coronavirus-Bekämpfung scharf kritisiert. "Das Industrie-Bashing nervt gewaltig", sagte der Chemiemanager am Mittwoch dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
"Wir haben vom ersten Tag an unsere Hausaufgaben gemacht und bereits im Februar 2020 innerhalb weniger Tage ein Schutzkonzept für die wichtigsten Bereiche der Produktion und Forschung implementiert", sagte Steilemann.
90 Prozent derjenigen, die im Homeoffice arbeiten könnten, würden dies auch tun. Andere, so der Konzernchef, würden hingegen das freiwillige Angebot annehmen, im Büro zu arbeiten, wenn es die Situation zu Hause nicht anders erlaube. Zuletzt habe der im Dax gelistete Kunststoffkonzern sämtlichen Angestellten fünf Schnelltests nach Hause geschickt, "auch denen, die nicht ins Büro kommen müssen", sagte Steilemann der Zeitung: "Wir testen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wo es angemessen oder selber gewünscht ist, mit Schnelltests und PCR-Tests. Wir setzen FFP2- und FFP3-Masken ein, wo direkter Kontakt nicht vermeidbar ist, und arbeiten mit einem umfangreichen Schichttrennungssystem." "Wenn die Politik mit einer so generalstabsmäßigen Planung die Pandemiebekämpfung betrieben hätte wie wir, wären wir alle durchgeimpft und hätten diese Diskussion nicht", sagte Steilemann dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Die Forderungen an die Industrie wirkten auf ihn manchmal "wie ein gezieltes Ablenkungsmanöver, um von eigenen Versäumnissen abzulenken". Covestro und seine Partner aus Chemie und Industrie im Chempark stünden bereit, um ihren Beitrag zur Impfkampagne zu leisten.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)