Bauhauptgewerbe im Mai 2012: Arbeitstageeffekt belastet Entwicklung: - Umsatzminus von 6 % - Rückgang des Auftragseingangs von 2 %
Archivmeldung vom 25.07.2012
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie Baukonjunktur wurde im Mai durch einen Arbeitstageeffekt deutlich belastet: Die Bauunternehmen meldeten ein Minus sowohl beim Umsatz als auch beim Auftragseingang. Dies ist allerdings hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass den Bauunternehmen zwei Arbeitstage weniger zur Verfügung standen als im Mai 2011. Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes mitteilt, lag der baugewerbliche Umsatz im Bauhauptgewerbe im Mai um nominal 6,2 % unter dem Niveau des entsprechenden Vorjahresmonats.
Für den gesamten Zeitraum Januar bis Mai meldeten die Unternehmen ein Umsatzminus von 1,1 %. Auch der Auftragseingang sank im Mai - erstmalig seit sechs Monaten - und zwar um nominal 2,1 % (real: - 4,7 %). Aufgrund der guten Entwicklung in den vergangenen Monaten liegt der Auftragseingang in den ersten fünf Monaten aber immer noch um nominal 8,6 % über dem Niveau des vergleichbaren Vorjahreszeitraums (real: + 5,7 %).
Der Hauptverband sieht in dem Umsatz- und Orderrückgang im Mai nach wie vor kein Zeichen einer baukonjunkturellen Abkühlung. Der Umsatzrückgang war nicht konjunkturell, sondern maßgeblich durch den Arbeitstageeffekt bestimmt. Hinzu kam - wie im ersten Quartal - auch im Mai ein statistischer Basiseffekt: Der Umsatz war im Vergleichsmonat Mai 2011 um 21,5 % gestiegen.
Die Unternehmensangaben deuten zudem darauf hin, dass die Bauunternehmen aufgrund der hohen Auftragsbestände mittlerweile an ihrer Kapazitätsgrenze arbeiten: Die Unternehmen meldeten Mitte Juni die höchste Kapazitätsauslastung ihrer Maschinen seit der Wiedervereinigung - laut ifo Konjunkturtest waren die Kapazitäten zu 76,4 % ausgelastet; der langjährige Durchschnitt liegt bei 68,6 %. Entsprechend gut bewerten die Unternehmen ihre Geschäftslage: Erstmals seit September 2011 war der Lagesaldo wieder positiv.
Der Wohnungsbau wies im Mai ein leichtes Umsatzwachstum von 0,3 % aus (Jan.-Mai: + 4,9 %). Demgegenüber ging der Auftragseingang um 11,5 % zurück (Jan.-Mai: + 8,1 %). Ein Ende der guten Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt bedeutet dies aber nicht: Die Baugenehmigungen für neue Wohnungen legten im Mai mit Plus 12,2 % noch einmal kräftig zu. Für den Wirtschaftsbau meldeten die Bauunternehmen einen Umsatzrückgang von 5,0 % (Jan.-Mai: + 1,0 %). Die Perspektiven für die kommenden Monate sind aber nach wie vor positiv: Der Auftragseingang stieg im Mai um 0,5 % (Jan.-Mai: + 4,6 %); die Baugenehmigungen sogar um 11 %. Am stärksten betroffen von der schwachen Entwicklung im Mai war der Öffentliche Bau: Der Umsatz lag um 14,7 % unter dem Vorjahresniveau (Jan.-Mai: - 10,9 %); der Auftragseingang um 0,1 % (Jan.-Mai: + 14,0 %). Auch die Baugenehmigungen (veranschlagte Baukosten) sind weiter rückläufig (- 13,3 %).
Quelle: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (ots)