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GEW-Hochschulexperte: Lehrbeauftragte "stundenweise wie Tagelöhner" bezahlt

Archivmeldung vom 05.11.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.11.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de
Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de

Am 6. November 2014 findet erstmalig der bundesweite Aktionstag der Lehrbeauftragten statt. Der Protest richtet sich vor allem gegen die niedrige Bezahlung und die schlechten Arbeitsbedingungen der rund 90.000 hauptberuflichen Lehrbeauftragten an den deutschen Hochschulen und Universitäten.

Während früher die Tätigkeit als Lehrbeauftragter überwiegend nebenberuflich ausgeübt worden sei, erhielten heute viele der Betroffen Stundenlöhnen von 8,50 Euro und weniger und müssten damit ihren Lebensunterhalt bestreiten, kritisiert der Hochschulexperte der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Andreas Keller, im Interview mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Donnerstagausgabe). Lehrbeauftragte würden "stundenweise wie Tagelöhner" bezahlt. Die Arbeitgeber würden weder in die Renten- und Arbeitslosen-, noch in die Kranken- und Pflegeversicherung einzahlen, kritisiert Keller.

Mittlerweile wird rund ein Viertel des Pflichtlehrangebots an den deutschen Unis von solchen prekär beschäftigten Lehrenden abgedeckt. Keller macht für die Entwicklung sowohl die Politik als auch die Hochschulen verantwortlich. Die Verlagerung der staatlichen Finanzströme von der Grundfinanzierung zur Drittmittelfinanzierung habe dazu geführt, dass die Hochschulen immer weniger Geld für die Lehre und immer weniger langfristig planbare, regelmäßige Zuschüsse erhalten würden. "Lehrbeauftragte als Dumping-Lehrkräfte erscheinen da als bequemer Ausweg."

Quelle: neues deutschland (ots)

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