Handwerksverband dringt auf Sozialabgabenreform
Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, Jörg Dittrich, warnt vor steigenden Sozialabgaben, wenn Reformen in diesem Bereich ausbleiben. Im Koalitionsvertrag von Union und SPD fänden sich keine Verabredungen, wie man die "ausufernden Kosten" für die sozialen Sicherungssysteme in den Griff bekommen wolle, sagte Dittrich den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Im Handwerk schlage das deutlicher zu Buche als in anderen Bereichen.
"Dadurch werden lohnintensive Leistungen immer teurer oder sogar
unbezahlbar", erklärte Dittrich. "Bei den Sozialabgaben droht ein
Kosten-Tsunami."
Ein Prozent mehr etwa bei den
Krankenkassenbeiträgen klinge erst einmal nach wenig, sagte der Chef der
Interessenvertretung des Handwerks weiter. "Doch das bedeutet 19
Milliarden Euro Belastung: an Mehrkosten für die Betriebe und an
Kaufkraftentzug für Beschäftigte." Dittrich appellierte, die Kosten für
die Sozialsysteme nicht allein der jüngeren Generation aufzubürden. "Wir
alle müssen uns bewegen: Ältere und Jüngere", sagte er den
Funke-Zeitungen.
Deutschland habe im europäischen Vergleich viele
Feier- und Urlaubstage, einen hohen Krankenstand. Die Arbeitslosigkeit
steige und die Wettbewerbsfähigkeit nehme ab. "Es ist offensichtlich,
dass es so, wie es ist, nicht weitergehen kann", sagte der
ZDH-Präsident.
Quelle: dts Nachrichtenagentur