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Casio zieht sich in Europa aus Geschäft mit Digitalkameras zurück

Archivmeldung vom 17.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Casio Logo
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Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der japanische Elektronikhersteller Casio gibt sein Geschäft mit Digitalkameras in Europa vorübergehend auf. "Das Geschäft mit Digitalkameras lässt sich für uns in Europa derzeit nicht profitabel betreiben", sagte Hiroshi Nakamura, Member of the Board of Directors bei Casio, dem Wirtschaftsmagazin 'Capital' (Ausgabe 7/2015, EVT 18. Juni. "Wir ziehen uns aber nicht komplett aus Europa zurück. Wir machen nur eine Pause. Wir arbeiten nun an Innovationen. Und wir kommen wieder."

Casio gilt mit seinem Modell Exilim als einer der Vorreiter bei den kompakten Digitalkameras. Durch den Siegeszug des Smartphones ist das Segment aber vor allem in Europa und den USA stark unter Druck geraten. Das neueste Modell (Exilim Ex FR 10), das in Japan seit vergangenem Herbst auf dem Markt ist, ist in Europa derzeit nicht direkt erhältlich. Casio hatte den stillen Rückzug bisher allerdings nicht offen kommuniziert - die Aussage von Nakamura ist somit die erste offizielle Bestätigung vom Top-Management.

Der Casio-Konzern, der über Jahrzehnte mit Produkten wie dem Handtaschenrechner Casio Mini (1972), der ersten digitalen Armbanduhr mit Taschenrechner (1981) oder der G-Shock-Uhr (1983) Maßstäbe gesetzt hat, hat wie viele andere japanische Elektronikkonzerne eine harte Restrukturierung hinter sich. Der Umsatz hat sich seit 2008 auf rund drei Milliarden Dollar in etwa halbiert. Durch starke Kostensenkungen, die Konzentration auf den asiatischen Markt und Innovationen in Nischen ist es Casio aber im Gegensatz zu Wettbewerbern wie Sharp gelungen, wieder profitabel zu sein und den Gewinn in den vergangenen Jahren sogar stark zu steigern.

"Wir haben uns auf einige Segmente konzentriert und versucht, dort innovativer zu sein", sagte Nakamura im Gespräch mit 'Capital'. "Wir mussten einige bittere Lektionen lernen und haben harte Entscheidungen getroffen. So haben wir uns aus einigen Segmenten komplett zurückgezogen, 2011 etwa aus dem Geschäft mit LCD-Fernsehern und Smartphones." Als Beispiel für Innovationen in der Nische nannte er den Trend zu Selfies. "Casio hat eine spezielle Selfie-Kamera entwickelt, die ein großer Erfolg war. Wir können also schnell neue Produkte auf den Markt bringen, um die Leute zu faszinieren."

Casio setzt künftig auf das Uhren-Segment - vor allem mit seinem erfolgreichen Modell G-Shock. "Wir wollen weiter im Uhrengeschäft wachsen, das zwischen 30 und 40 Prozent unseres Umsatzes ausmacht, vor allem in Japan und Asien. Wir setzen hier künftig stärker auf das Premiumsegment, so Nakamura.

Den Angriff von Apple mit der Apple Watch sieht er gelassen. "Apple will zwar mehr bieten als die Konkurrenz, setzt sehr auf Design und Mode, aber der Ansatz ähnelt doch dem von Samsung und deren Smartwatch Galaxy Gear, die kein großer Erfolg war. Das klingt alles interessant, aber ich mache an die Pläne mal ein Fragezeichen", so Nakamura.

Quelle: Capital, G+J Wirtschaftsmedien (ots)

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