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Waldbesitzer fürchten "schleichende Enteignung"

Archivmeldung vom 06.10.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.10.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Hans-Joachim Schüngeler / pixelio.de
Bild: Hans-Joachim Schüngeler / pixelio.de

Deutschlands Forstbesitzer beklagen einen flächendeckenden Kahlfraß in ihren Wäldern und fordern vom Bund mehr Freiheit bei der Schädlingsbekämpfung. Die Bundesbehörden entschieden "in Ignoranz dieser gefährlichen Situation mit zum Teil absurden Bedenken" gegen den Einsatz von Insektiziden, heißt es in einem Brandbrief von Franz Prinz zu Salm-Salm, dem Vorsitzenden des Waldbesitzerverbands Sachsen-Anhalt, aus dem der "Spiegel" zitiert.

Die Behörden seien dabei, "ohne jede Verantwortung die Waldbestände ihren Gedanken zum Schmetterlingsschutz zu opfern". Schädlinge wie der Eichenprozessionsspinner und der Kiefernspinner haben in diesem Jahr große Waldgebiete von Baden-Württemberg bis Sachsen-Anhalt befallen. Ein flächendeckendes Bespritzen aus der Luft wird vom Bund nur unter strengen Auflagen gestattet. Ab 2015 stehen dafür keine wirksamen Pflanzenschutzmittel mehr zur Verfügung, ihre Zulassung läuft aus.

"Für uns ist das wie eine schleichende Enteignung", sagt Fried Graf von Bernstorff. Er ist einer der größten Forstbesitzer Deutschlands und hat im niedersächsischen Wendland wegen einer Raupenplage zuletzt 100 Hektar Kiefernwald verloren. Das Umweltbundesamt will dagegen "so wenig Schädlingsbekämpfungsmittel wie möglich" einsetzen. Vom Eichenprozessionsspinner befallene Waldgebiete zum Beispiel sollten lieber "vorübergehend abgesperrt oder mit Warnschildern versehen wer- den".

Der Eichenprozessionsspinner hinterlässt als Raupe giftige Härchen, die beim Menschen allergische Reaktionen auslösen können.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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