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Deutsche Bank: Top-Investmentbanker Fan stützt Kulturwandel

Archivmeldung vom 22.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt am Main; im Volksmund werden die beiden Hochhäuser auch als „Soll und Haben“ bezeichnet.
Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt am Main; im Volksmund werden die beiden Hochhäuser auch als „Soll und Haben“ bezeichnet.

Foto: Jürgen Matern
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Colin Fan, Co-Chef des Investmentbankings bei der Deutschen Bank, hält den von Anshu Jain und Jürgen Fitschen angestoßenen Kulturwandel für den richtigen Schritt, um Deutschlands führende Bank nachhaltig zum Besseren zu ändern. "Kultur, das ist wahre Struktur. Kultur ist die Art und Weise, wie man arbeitet. Kultur wird uns dabei helfen, zu verhindern, dass sich solche Probleme wieder auftürmen", sagte er mit Blick auf die vielen aktuellen Rechtsfälle der Bank in der Wochenzeitung "Die Zeit".

Laut Fan, einem 40-jährigen Kanadier chinesischer Herkunft, hält sich das Investmentbanking der Deutschen Bank bereits aus einigen Märkten gezielt heraus, die nicht zu ihren Werten passen. "Es gibt Geschäftsfelder, die sehr profitabel sind, die wir sehen - die wir aber bewusst nicht mehr machen". Seine Mitarbeiter hält er insbesondere heute, Jahre nach Beginn der Krise, für ehrbar. "Wir filtern die heraus, die auf das schnelle Geld aus sind", sagte Fan.

Neu etabliert wird in der Bank derzeit eine Einheit namens Legal Risk Management. Diese dreiköpfige Gruppe innerhalb der Rechtsabteilung soll unter anderem ein Frühwarnsystem für Rechtsrisiken aufbauen, eine so genannte Heat Map, zunächst beschränkt auf einen Pilotbereich innerhalb der Bank. "Ein Indikator kann zum Beispiel sein, wenn das Verkaufsvolumen eines Produkts auf einmal stark steigt", sagte Christof von Dryander, der oberste deutsche Jurist der Deutschen Bank, gegenüber der "Zeit". "Dann geht Legal Risk den Gründen nach und prüft etwa, ob den Kunden wirklich alle Risiken aufgezeigt wurden."

Laut Dryander, der insbesondere alle Rechtsfälle in Deutschland betreut, kommt den Anwälten der Bank eine besondere Rolle innerhalb des geplanten Wandels zu. "Die Finanzaufsicht sieht uns als Rechtsabteilung auch als Hüterin der neuen Kultur", so Dryander: "Sie erwartet, dass wir Grenzen setzen, die sich nicht nur am rechtlich Zulässigen orientieren, sondern an dem, was legitim ist."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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