Mehr Unternehmen wollen Preise erhöhen
Archivmeldung vom 29.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Anteil der Unternehmen in Deutschland, die ihre Preise in den kommenden Monaten anheben wollen, ist zuletzt wieder gestiegen. Der Index der Preispläne legte im Juli auf 17,8 Punkte zu, nach 16,1 im Juni, teilte das Münchener Ifo-Institut am Montag mit.
Vor allem in der Industrie wollen demnach etwas mehr Unternehmen als im
Vormonat ihre Preise anheben. Die konsumnahen Bereiche planen hingegen
seltener mit steigenden Preisen. "Daher dürfte die Inflationsrate in den
kommenden Monaten weiter zurückgehen", sagte Ifo-Konjunkturexperte
Sascha Möhrle.
Der Indikator fiel bei den konsumnahen
Dienstleistern auf 20,0 Punkte, nach 21,9 im Juni. Das ist der
niedrigste Wert seit April 2021. "Wegen ihres hohen Lohnanteils an den
Gesamtkosten steht diese Branche besonders im Fokus der Währungshüter,
da dort die Inflation als Folge der kräftigen Lohnsteigerungen mit knapp
4 Prozent noch am höchsten ist", sagte Möhrle. Die
Lebensmitteleinzelhändler meldeten einen deutlichen Anstieg auf 55,2
Punkte, nach 34,3 im Juni. Im übrigen Einzelhandel planen hingegen
weniger Unternehmen mit steigenden Preisen (22,7 Punkte, nach 23,3 im
Juni).
Im Verarbeitenden Gewerbe sind die Preiserwartungen auf
7,3 Punkte gestiegen, nach 6,6 im Juni. In den unternehmensnahen
Dienstleistungsbereichen (inklusive Großhandel) und im Bauhauptgewerbe
wollen hingegen weniger Unternehmen ihre Preise anheben. In diesen
Bereichen fiel der Indikator auf 20,6 bzw. 0,9 Punkte, nach 22,5 bzw.
2,1 im Juni.
Die Punkte bei den Ifo-Preiserwartungen geben an,
wie viel Prozent der Unternehmen per saldo ihre Preise erhöhen wollen:
Der Saldo ergibt sich, indem man vom prozentualen Anteil der
Unternehmen, die ihre Preise anheben wollen, den prozentualen Anteil
derer abzieht, die ihre Preise senken wollen. Wenn alle befragten
Unternehmen beabsichtigten, ihre Preise zu erhöhen, läge der Saldo bei
+100 Punkten, würden alle ihre Preise senken wollen, läge er bei -100.
Quelle: dts Nachrichtenagentur