Frachtbranche weltweit in schwerem Fahrwasser
Archivmeldung vom 18.08.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Container-Schifffahrt ist aufgrund des krisenbedingten Rückgangs beim Welthandel extrem geschwächt. Laut Analyse des Wirtschaftsinformationsdienstes D&B Deutschland lagen bis zu 10 Prozent der weltweiten Frachtflotte in den letzten Monaten leer vor Anker.
"Die weltweite Container-Schifffahrt wird 2009 wahrscheinlich größere Verluste erleiden als die Luftfahrtindustrie", prognostiziert Martina Neumayr, Risikoexpertin bei D&B Deutschland. "Falls der Welthandel und vor allem die Nachfrage aus China in den kommenden Monaten nicht wieder anziehen, steht der Branche mittelfristig eine signifikante Konsolidierung bevor."
Besonders deutlich wird der Einbruch bei der Container-Schifffahrt, an dem im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent niedrigeren Container-Durchsatz in asiatischen Häfen, wie Shenzhen, Guangzhou, Hongkong und Singapur, im Zeitraum von Januar bis April 2009. Allgemeiner betrachtet verursachte dies allein im ersten Quartal 2009 Verluste in Höhe von 4 Mrd. USD für die 20 größten Container-Frachtführer. Die Anzahl der stillliegenden Containerschiffe der 22 größten Frachtführer war von 241 im März 2009 auf 199 im Mai 2009 gesunken, aber einige bekannte Frachtführer waren danach immer noch dazu gezwungen, bis zu einem Viertel ihrer Flotte stillliegen zu lassen.
Perspektiven für Frachtführer
Inzwischen sehen sich Frachtführer auch einer Unsicherheit aus den sich verändernden Strukturen des Welthandels ausgesetzt, denen zufolge sich das Wachstum jetzt auf die großen Schwellenmärkte konzentriert und der Handel zwischen Asien und Europa stark abnimmt. Die Tatsache, dass es keine großen Routen gibt, die dies ausgleichen könnten, wird im restlichen Jahr 2009 zu mehr finanziellen Problemen für die Container-Schifffahrtslinien führen. Auf dem Trockengutsektor könnten sich bis zum vierten Quartal ebenfalls rückläufige Tendenzen zeigen.
Zudem wirkt sich die Problematik der wiederholten Piratenüberfälle auf Containerschiffe, wie vor der Küste Somalias oder im Golf von Aden, wirtschaftlich negativ auf die Reedereien aus. Dadurch steigen beispielsweise die Versicherungsprämien und teure Umwege müssen in Kauf genommen werden.
Quelle: D&B Deutschland GmbH