Riesenboni: Springer-Vorstand bekommt 88,8 Mio. Euro
Archivmeldung vom 17.02.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićEin Titel dürfte Andreas Wiele für das vergangene Jahr nicht mehr zu nehmen sein: der als bestverdienender Medienmanager des Jahres. Der langjährige Springer-Vorstand, der im Mai zum Aufsichtsratschef von ProSiebenSat.1 gewählt werden soll, erhielt von Axel Springer im vergangenen Jahr eine Bonuszahlung von 16,4 Millionen Euro.
Das hält der Geschäftsbericht von Axel Springer für das Jahr 2020 unter der Ziffer 11 "Aktienbasierte Vergütung" fest, der Ende des vergangenen Jahres im Bundesanzeiger veröffentlicht wurde. Für die vier Vorstände, die seit 2016 im Amt waren, findet sich im Bericht "ein Vergütungsanspruch von 88,8 Millionen Euro".
Das bedeutet: Nach der Auszahlung an Andreas Wiele, der im Jahr 2020 aus dem Vorstand ausgeschieden war und bei Finanzinvestor und Springer-Eigner KKR angeheuert hatte, teilen sich CEO Mathias Döpfner, Julian Deutz (Finanzen und Personal) und Jan Bayer (News Media) die Summe von 72,4 Millionen Euro. Unterstellt man, dass die Vorstandsmitglieder Deutz und Bayer einen ähnlichen Anspruch wie Andreas Wiele erreicht haben, errechnet sich daraus eine Summe für CEO Mathias Döpfner in Höhe von geschätzten 35 bis 40 Millionen Euro.
Ein Springer-Sprecher teilte auf "Kress-Pro"-Anfrage lediglich mit: "Einzelheiten zum langfristigen Wertsteigerungsprogramm (LTIP) für den Vorstand und Führungskräfte lassen sich dem Geschäftsbericht entnehmen. Weitergehende Angaben zu Vergütungsthemen machen wir grund sätzlich nicht."
Auch abgesehen von den Bonuszahlungen des Aktienoptionsprogramms hat Axel Springer in den vergangenen Jahren sein Management mit Abstand am besten in der Medienbranche entlohnt. Im Pandemiejahr 2020 zahlte Springer dem vierköpfigen Management 22,8 Millionen Euro, was sich aus 14,2 Millionen Euro als Festvergütung und 8,6 Millionen Euro als variablen Lohn zusammensetzt. Hinzu kommen noch Pensionszusagen.
Quelle: Medienfachverlag Oberauer GmbH (ots)