Baupreise steigen weiter
Archivmeldung vom 17.03.2022
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.03.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie deutschen Bauunternehmen planen, auf breiter Linie die Preise zu erhöhen. Das geht aus Umfragen des Münchener Ifo-Instituts hervor, die am Donnerstag veröffentlicht wurden.
Im
Hochbau kalkuliert demnach jeder zweite Betrieb für die kommenden
Monate mit Preisanpassungen. Auch im Tiefbau werden Preiserhöhungen
eingeplant, dies jedoch nicht ganz so häufig wie im Hochbau. "Das ist
eine Folge der rasanten Kostenanstiege beim Baumaterial, diese werden
nun an die Kunden weitergeben", sagte Ifo-Forscher Felix Leiss. "Im
Vorjahr entstanden durch die Verwerfungen der Corona-Pandemie Engpässe
bei verschiedenen Baumaterialien."
Diese angespannte
Versorgungslage habe die Branche bei ungebrochener Nachfrage nach
Bauleistungen und vollen Auftragsbüchern getroffen. "Die Materialpreise
stiegen in Folge der Knappheit teils drastisch", so Leiss. Im Februar
meldeten 23,5 Prozent der Hochbauunternehmen Lieferprobleme bei
Baustoffen, nach 25,3 Prozent im Vormonat. Im Tiefbau lag der Anteil bei
17,5 Prozent, nach 20,9 Prozent im Januar.
"Insbesondere bei
den Dämmstoffen gab es weiterhin Probleme", sagte Leiss. Holz spiele
aktuell wieder eine größere Rolle. Das sehe man beim Großhandel mit Holz
und auch bei Bauelementen aus Holz. "Hier wurde wieder sehr oft von
Preiserhöhungen berichtet."
Im Hochbau war die Reichweite der
Auftragsbestände auch während der Corona-Pandemie weiter angestiegen.
Von 4,4 Monaten im Januar 2020 auf einen historischen Höchststand von
derzeit 5,5 Monaten. "Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf die
Bauwirtschaft sind im Moment noch nicht abzusehen", so der
Ifo-Forscher. Diese Daten für die Erhebung wurden vor Ausbruch des
Ukraine-Krieges erhoben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur