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Festnetz-Verluste: Der Deutschen Telekom laufen 600.000 Kunden davon

Archivmeldung vom 08.05.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.05.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Die Deutsche Telekom hat im ersten Quartal 2008 mehr als eine halbe Million Festnetz-Kunden verloren. Der Umsatz des Konzerns im klassischen Telefongeschäft schrumpft. Nur mit einem Sparprogramm hält Telekom-Chef René Obermann das Ergebnis noch stabil. Doch weitere Risiken drohen.

Die Deutsche Telekom verliert im Festnetzgeschäft weiter massiv Umsatz. Zudem wurde der Bonner Konzern zum Jahresbeginn von Wechselkurseffekten belastet. Konzernweit sanken die Erlöse von Januar bis März 2008 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,1 Prozent auf 14,98 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Bereinigt um sämtliche Sondereffekte habe das Umsatzminus 0,4 Prozent betragen.

Den Umsatzrückgang im ersten Quartal führte die Telekom vor allem auf das Festnetzgeschäft und die Geschäftskundensparte T-Systems zurück. Im Heimatmarkt gingen die Erlöse des Marktführers um insgesamt 6,9 Prozent zurück. Allein in der Festnetzsparte verlor die Telekom 7,7 Prozent Umsatz, in Deutschland stand dabei ein Minus von 6,1 Prozent zu Buche.

Das bereinigte Ebitda verbesserte sich gleichwohl um 1,9 Prozent, im Inland um 0,5 Prozent. Im Festnetzgeschäft konnte der Konzern zudem 539.000 DSL-Kunden gewinnen. Von den klassischen Anschlüssen gingen jedoch 582.000 verloren. Rund 120.000 Kundenverträge seien allerdings auf All-IP-Anschlüsse umgestellt worden: Das sind direkt über das Internet verwaltete Anschlüsse, über die außer Telefonie (Voice over IP) eben auch Internetfernsehen und andere Multimedia-Dienste zulassen.

Die Geschäftskundensparte T-Systems verbuchte in Deutschland einen Erlösrückgang von sogar 13,7 Prozent. Insgesamt betrug das Umsatzminus damit 10,4 Prozent. Das bereinigte Ebitda ging sogar um 21 Prozent zurück. T-Mobile musste am Heimatmarkt einen Umsatzrückgang von 3,4 Prozent wegstecken, das bereinigte Ebitda sank um gut ein Prozent.

Im gesamten Konzern bleibt das um Sonderposten bereinigte Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) dank des Sparprogramms des Unternehmens mit rund 4,7 Milliarden Euro allerdings stabil. Auch die Trennung vom spanischen Webportal ya.com und dem französischen Internetprovider Club Internet wirkte sich auf das Ergebnis positiv aus.

Telekom muss mit schwachem Dollar rechnen

Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 924 Millionen Euro nach 459 Millionen vor Jahresfrist. Für 2008 geht die Telekom weiter davon aus, operativen Gewinn und Free Cash Flow auf dem Niveau des Vorjahres halten zu können. Das bereinigte Ebitda lag 2007 bei 19,3 Milliarden Euro, die frei verfügbaren Mittel vor Ausschüttung bei 6,6 Milliarden Euro.

„Wir haben in diesen drei Monaten eine gute Basis für den weiteren Jahresverlauf legen können“, sagte Konzernchef René Obermann. Im ersten Quartal seien zusätzliche Einsparungen von rund 240 Millionen Euro erzielt worden. Mit ihnen will die Telekom am Heimatmarkt den Verlust von Anschlüssen und Einbußen durch sinkende Preise kompensieren. Bis 2010 sollen sich die Einsparungen auf bis zu 4,7 Milliarden Euro summieren.

Die Deutsche Telekom stützt ihre Ergebnisprognose allerdings auf die aktuellen Wechselkurse. Die Ebitda-Planung zu erreichen, werde schwieriger, wenn sich das Verhältnis verschlechtern sollte, sagte Obermann angesichts des schwächelnden US-Dollars. Mit der Entwicklung in den USA zeigte sich Obermann aber zufrieden. T-Mobile USA wachse überproportional und biete „weiter eine positive Perspektive“ für die Telekom.

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