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IWH: Vorsprung des Wachstumstempos im Osten geht zurück

Archivmeldung vom 27.03.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.03.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
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Im Jahr 2023 dürfte die Wirtschaft in Ostdeutschland mit 0,5 Prozent expandiert haben, während sie in Deutschland insgesamt um 0,3 Prozent geschrumpft ist. Für das Jahr 2024 rechne man für den Osten mit einem Zuwachs von wiederum 0,5 Prozent und für 2025 mit 1,5 Prozent, teilte das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) am Mittwoch mit. Die Arbeitslosenquote dürfte im Jahr 2024 laut IWH-Prognose 7,3 Prozent und im Jahr darauf 7,1 Prozent betragen.

Die Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose konstatiert in ihrem Frühjahrsgutachten, dass die deutsche Wirtschaft in einer zähen Schwächephase steckt. Zwar dürfte ab dem Frühjahr eine Erholung einsetzen, die Dynamik werde aber insgesamt nicht allzu groß ausfallen. In Ostdeutschland war die Produktion im vergangenen Jahr wohl etwas robuster als im Westen. Denn hier haben die öffentlichen und sonstigen Dienstleister mit knapp 30 Prozent ein erheblich größeres Gewicht als in Westdeutschland (knapp 20 Prozent), und diese Wirtschaftszweige haben auch im Jahr 2023 expandiert. Zudem dürfte der private Konsum im Osten von der Erhöhung des dort besonders häufig gezahlten Mindestlohns (auf 12 Euro je Stunde ab Oktober 2022) gestützt worden sein. Auch wurde die gesetzliche Rente um 5,9 Prozent und damit um 1,5 Prozentpunkte stärker erhöht als im Westen. Alles in allem wird die ostdeutsche Produktion im Jahr 2023 wohl um 0,5 Prozent zugelegt haben: "Damit wächst die ostdeutsche Wirtschaft im Trend seit zehn Jahren etwas schneller als die Wirtschaft in Deutschland insgesamt, vor allem wegen einer höheren Dynamik in den konsumnahen Wirtschaftszweigen Handel, Verkehr und Gastgewerbe, aber auch im Verarbeitenden Gewerbe", sagte Oliver Holtemöller, Leiter der Abteilung Makroökonomik und Vizepräsident am IWH. 

Für das Jahr 2024 ist für Ostdeutschland mit einem Zuwachs von wiederum 0,5 Prozent zu rechnen, für Deutschland insgesamt mit 0,1 Prozent. "Damit verringert sich der Abstand in der Produktionsdynamik, denn die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung legt in Ostdeutschland wegen der alternden Bevölkerung anders als im Westen der-zeit kaum noch zu", so Holtemöller. Auch gibt es ab dem Jahr 2024 keine höheren Rentensteigerungen, weil die Angleichung des Rentenwerts zwischen Ost und West im Jahr 2023 erreicht wurde. Allerdings dürfte das Verarbeitende Gewerbe anders als im Westen weiter expandieren, nicht zuletzt angetrieben von den hohen Subventionen für die Halbleiterbranche in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Deshalb sei auch für das Jahr 2025 damit zu rechnen, dass die ostdeutsche Expansionsrate trotz der ungünstigeren demografischen Entwicklung mit 1,5 Prozent etwas höher bleibt als in Deutschland insgesamt (1,4 Prozent), so das IWH.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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