Kapitalmarktausblick der Deutschen Bank für 2006
Archivmeldung vom 09.12.2005
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDie Weltwirtschaft wird im kommenden Jahr zwar etwas langsamer wachsen als 2004 und 2005. Ein Abgleiten in eine Rezession ist jedoch nicht zu erwarten, stellt die Deutsche Bank in ihrem Kapitalmarktausblick 2006 fest.
Während die Rentenmärkte eher wenig Potenzial haben,
bieten die Aktienmärkte weiterhin attraktive Renditechancen, so Klaus
Martini, Global Chief Investment Officer für Privatkunden der Deutschen
Bank: "Die Gewinne der Unternehmen wachsen solide, und die
Globalisierungsdividende zahlt sich aus. Das sind gute Voraussetzungen
für eine positive Entwicklung der Aktienmärkte." Auch Alternative
Investments bleiben interessant, wobei nach Ansicht von Martini in
dieser Anlageklasse weiterhin eine sehr sorgfältige Auswahl notwendig
ist.
Für das Jahr 2006 erwartet die Deutsche Bank ein Wachstum
von rund 3,3 Prozent. Dies bedeutet zwar eine leichte Abschwächung,
insgesamt bleibt das Wachstum jedoch sehr robust und verläuft nach
Struktur und Regionen ausgewogener. Die Inflation wird sich im Laufe
des Jahres 2006 vom aktuell hohen Niveau deutlich abschwächen. Dies
dürfte vor allem auf Basiseffekte bei den Energiepreisen und auf den
globalen Wettbewerbsdruck zurückzuführen sein. Zudem sind die
Kapazitäten noch nicht voll ausgelastet. Die amerikanische und die
europäische Notenbank werden voraussichtlich eine eher restriktive
Geldpolitik verfolgen, die zu einer Normalisierung des noch relativ
niedrigen Leitzinsniveaus führt.
Nach der insgesamt sehr
positiven Entwicklung der Aktienmärkte in diesem Jahr sieht Martini für
2006 Raum für weitere Kurssteigerungen. Europäische Aktien profitieren
seiner Meinung nach besonders von der Globalisierungsdividende und sind
weiterhin moderat bewertet. Für US-Unternehmen dürfte sich ein
langfristig schwächerer Dollar positiv auswirken, doch höhere Zinsen
und Energiepreise könnten das Wachstum dämpfen, so der Anlagestratege
der Deutschen Bank. Japanische Werte, die unter anderem von einem
höheren Konsum, dem Ende der Deflation und den engen
Handelsverflechtungen mit den asiatischen Wachstumsländern profitieren,
bleiben Martinis Favoriten. "Sie sind weiterhin attraktiv bewertet.
Steigende Gewinne, eine zunehmende Profitabilität und hohes
Aufholpotenzial sollten am japanischen Aktienmarkt auch 2006 für
Aufwärtspotenzial sorgen", so Klaus Martini.
"Alternative
Investments gehören nach wie vor in jedes gut diversifizierte
Portfolio. Sie sollten aber sehr selektiv genutzt werden", betont
Martini. Der Trend zu teureren Rohstoffen dürfte sich fortsetzen, da
Asien weiterhin massiv als Konsument auftritt und bestehende
Kapazitätsengpässe nur langsam behoben werden können. Öl bleibt
historisch gesehen teuer. Jedoch sollte die nachlassende globale
Nachfrage den Ölpreis leicht reduzieren. Seit Mitte 2005 wird deutlich,
dass der Goldpreis vor allem durch einen strukturellen
Nachfrageüberhang bestimmt wird. Klaus Martini: "Gold besitzt auch 2006
weiteres Kurspotenzial, da es neben der physischen Nachfrage immer mehr
als Absicherungsinstrument genutzt wird.
Quelle: Pressemitteilung Banktip.de