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Papierindustrie befürchtet Kurzarbeit wegen hoher Energiekosten

Archivmeldung vom 05.12.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.12.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Ein Papiertechnologe untersucht die aufgewickelte Papierbahn.
Ein Papiertechnologe untersucht die aufgewickelte Papierbahn.

Bildrechte: DIE PAPIERINDUSTRIE e.V. Fotograf: Fotostudio Wieland

54,3 Prozent der deutschen Papierfabriken halten in absehbarer Zeit Kurzarbeit für möglich. Das hat eine Mitgliederbefragung des Branchenverbandes DIE PAPIERINDUSTRIE ergeben. "Viele Unternehmen können die explodierenden Energiekosten nicht mehr an die Kunden weitergeben, ihnen bleibt im Zweifel nur noch die Drosselung der Produktion", erklärte der Präsident des Verbandes, Winfried Schaur. Seit Mai verzeichne die Branche einen Produktionsrückgang von 12,5 Prozent.

Schaur warnte auch vor Betriebsschließungen. "Falls es nicht gelingt, die Energiepreise wieder auf ein vertretbares Niveau zu bringen, werden Investitionsentscheidungen gegen den Standort Deutschland fallen." Er kritisierte das Energiekostendämpfungsprogramm der Bundesregierung, dass bei der Papierindustrie "nicht bis kaum" ankommen werde. Im harten internationalen Wettbewerb führten die Energiekosten unwillkürlich zu einer Benachteiligung deutscher Produzenten.

Schaur warnte davor, dass die strukturellen Nachteile der deutschen Energieversorgung die Industrie über Jahre begleiten würden, falls nicht bald gehandelt wird. Er forderte die Bundesregierung auf, das Energieangebot mit allen verfügbaren und erschließbaren Quellen zu erhöhen. Auch dürften keine Grundlastkapazitäten mehr abgeschaltet werden bevor echte Alternativen am Netz sind. Die Bundesregierung könne die Energiewende bei entsprechendem Handeln zu einem "Show-case" für Europa und die ganze Welt machen.

Quelle: DIE PAPIERINDUSTRIE e.V. (ots)

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