Commerzbank will mehr Rüstungsprojekte finanzieren
Die Commerzbank will von der Aufrüstung Europas profitieren und mehr Verteidigungsprojekte finanzieren. "Wir sind bereit, dieses Geschäft in den kommenden Jahren auszubauen", sagte Risikovorstand Bernd Spalt dem "Handelsblatt". "Im aktuellen Kontext sehen wir im Verteidigungssektor erhebliches Potenzial - in einer insgesamt kaum wachsenden Wirtschaft."
Das betreffe
Exportfinanzierungen, Projektfinanzierungen,
Betriebsmittelfinanzierungen für eine erhöhte Produktion sowie die
Beratung bei Fusionen und Übernahmen.
Aktuell liege das
Engagement der Commerzbank in der Verteidigungsbranche im einstelligen
Milliardenbereich, sagte Spalt. Er halte es nicht für ausgeschlossen,
dass es mittelfristig einen zweistelligen Milliardenbereich erreiche.
"Das wird auch davon abhängen, ob die von Union und SPD geplanten
Ausgaben für Verteidigung tatsächlich getätigt werden." Der Bundestag
hatte am Dienstag die Lockerung der Schuldenbremse für
Verteidigungsausgaben beschlossen.
Gemäß ihrer eigenen Richtlinie
könne die Commerzbank Rüstungshersteller in Deutschland finanzieren und
alle Projekte, bei denen es um Lieferungen an die Verbündeten in der EU
gehe, sagte Spalt. "Da die Unterstützung der Ukraine bei der
Verteidigung gegen den Angriffskrieg Russlands erklärtes Ziel der Nato
ist, können wir uns bei der Verteidigungsfinanzierung auch beteiligen."
Geschäfte mit Atomwaffen sind dagegen bisher untersagt. Sollte
Deutschland eines Tages einen Beitrag zu einem atomaren Schutzschirm in
Europa leisten, will Spalt diesen Punkt überprüfen. "Wenn es dazu kommen
sollte, werden wir darüber ergebnisoffen debattieren."
Quelle: dts Nachrichtenagentur