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Ökonomen warnen vor Risiken für deutsche Konjunktur

Archivmeldung vom 06.10.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.10.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Andreas Hermsdorf / pixelio.de
Bild: Andreas Hermsdorf / pixelio.de

Nach Einschätzung von Ökonomen birgt der derzeitige deutsche Aufschwung auch Risiken: "Deutschlands gute Wachstumszahlen werden nicht von Dauer sein. Das Wirtschaftswachstum reflektiert ein großes Ungleichgewicht, denn es wird fast ausschließlich vom privaten Konsum getrieben", sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, dem "Handelsblatt".

Die große Investitionslücke sei Deutschlands "wirtschaftspolitische Achillesferse", sagte der DIW-Chef weiter. "Ohne höhere private Investitionen können die Produktivität und damit Löhne und Einkommen nicht verbessert werden, gute Jobs werden ins Ausland abwandern, und der Wirtschaftsstandort Deutschland wird gefährdet sein."

Der Chefvolkswirt der DZ Bank, Stefan Bielmeier, warnte vor einem Verlust an Wettbewerbsfähigkeit für die deutsche Wirtschaft, wenn das Produktivitätswachstum über eine längere Zeit hinter dem Lohnwachstum zurückbleibe. "Deutschland befindet sich zurzeit genau auf diesem Weg", sagte Bielmeier dem "Handelsblatt". "Wenn man hier nicht gegensteuert, wird sich dies mittelfristig ungünstig auf die Investitionen, den Arbeitsmarkt und die Einkommensentwicklung der privaten Haushalte auswirken." Bielmeier plädierte dafür, die Stärkung der Binnenwirtschaft in eine mittelfristige Strategie einzubetten. "Wir sollten nicht den Fehler machen, den schon viele andere Länder gemacht haben", sagte er. "Wirtschaftliche Stärke zum kurzfristigen Stärken des Konsums nutzen, auf Kosten des langfristigen Wohlstands der Gesellschaft."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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