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Firmeninsolvenzen sinken 2016 das siebte Jahr in Folge - keine Trendumkehr in 2017 erwartet

Archivmeldung vom 15.12.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.12.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Die Firmeninsolvenzen in Deutschland gehen weiter zurück. In den ersten neun Monaten des Jahres mussten 16.346 Unternehmen eine Insolvenz anmelden. Dies entspricht einem Rückgang um 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damit sinken die Firmeninsolvenzen das siebte Jahr in Folge. Für 2016 geht die Wirtschaftsauskunftei Bürgel von 21.800 Firmenpleiten in Deutschland aus. Damit sinken die Firmeninsolvenzen in diesem Jahr auf den niedrigsten Stand seit 1999.

Hauptursache für den erneuten Rückgang der Insolvenzen ist die weiterhin positive konjunkturelle Lage in Deutschland. Darüber hinaus bewegt sich die Binnennachfrage weiterhin auf einem konstant hohen Niveau. Zudem sorgte die positive Entwicklung der letzten Jahre hat dafür, dass viele Firmen ihr Eigenkapital erhöhen konnten, so dass ihre Krisen-Kasse besser gefüllt ist als noch vor ein paar Jahren. "Auch im kommenden Jahr werden die Firmeninsolvenzen in Deutschland weiter sinken. Derzeit können wir keine Trendumkehr erkennen", sagt Bürgel Geschäftsführer Klaus-Jürgen Baum. Risiken in dieser Prognose liegen in den internationalen politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten, wie beispielsweise ein bevorstehender Brexit, der Regierungswechsel in den USA sowie den Wahlen in Frankreich und Deutschland. Da in den Insolvenzstatistiken vor allem die Vergangenheit abgebildet wird, sie gewissermaßen ein Blick in den Rückspiegel sind, werden diese Entwicklungen wohl erst 2018 einen Einfluss auf die Insolvenzzahlen haben. Bei einer Anzahl von 3,9 Millionen Unternehmen wird es unabhängig von der konjunkturellen Entwicklung jedoch weiterhin Unternehmen geben, die aufgrund von unternehmensexogenen oder unternehmensendogenen Gründen nicht mehr am Markt überleben können.

Bei aller Euphorie der erneut sinkenden Insolvenzzahlen muss berücksichtig werden, dass jede Insolvenz zu hohen Schäden führt. Diese Schäden summierten sich in den ersten neun Monaten des Jahres auf insgesamt 21,5 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Anstieg um 62,3 Prozent (13,2 Milliarden Euro). Damit beläuft sich der durchschnittliche Schaden pro Firmeninsolvenz auf circa 1,3 Millionen Euro. Die Ursache der steigenden Schäden liegt darin, dass mehr wirtschaftlich bedeutende Unternehmen in die Pleite geschlittert sind.

Bei der Insolvenzquote liegen die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Bremen und Saarland mit 75 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 50 Firmenpleiten je 10.000 Unternehmen. Auch in Hamburg sind Firmen mit einer Insolvenzrate von 70 je 10.000 Firmen stärker insolvenzgefährdet. Am geringsten ist das Insolvenzrisiko von Unternehmen in Baden-Württemberg. Von 10.000 Unternehmen mussten von Januar bis September lediglich 29 eine Insolvenz anmelden.

In Brandenburg (plus 12,8 Prozent), Sachsen (plus 8,3 Prozent), Saarland (plus 5,7 Prozent) und in Hamburg (plus 1,3 Prozent) steigen die Insolvenzzahlen entgegen dem Bundestrend an. Deutlich entspannt hat sich die Situation in Rheinland-Pfalz (minus 22,2 Prozent) und Thüringen (minus 17,1 Prozent).

Die komplette Studie finden Sie auf unserer Homepage unter http://ots.de/QiTSx

Quelle: BÜRGEL Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG (ots)

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