BVMW-Präsident will "so schnell wie möglich zurück zum Markt"
Archivmeldung vom 08.05.2020
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Freigeschaltet durch André OttAngesichts der Corona-Staatshilfen besteht nach Ansicht des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW) die Gefahr, dass auch Firmen von Zuwendungen und Krediten profitieren, die vor der Coronakrise eigentlich insolvent gegangen wären.
"Wer von staatlichen Transfers abhängig ist, konnte vor der Krise nicht überleben, und dies wird auch nach der Krise so sein", sagte BVMW-Präsident Mario Ohoven dem Nachrichtenportal T-Online.
Er fordert deshalb: "Wir müssen so schnell wie möglich wieder weg von staatlichen Interventionen und zurück zum Markt kommen."
Mit Blick auf die wirtschaftliche Situation vieler mittelständischer Unternehmen sagte Ohoven: "Es ist fünf vor zwölf. Wir wissen, dass die meisten Unternehmen bei einem harten Lockdown im Höchstfall noch vier Wochen durchhalten können." Trotz erster Lockerungen des Shutdowns, etwa für den Handel und die Gastronomie, bleibe die Lage angespannt. "Im Durchschnitt sind 50 Prozent der Beschäftigten in Kurzarbeit - das sagt alles", so Ohoven.
Der BVMW-Präsident plädiert deshalb für umfassende regulatorische Erleichterungen. "Wir benötigen eine politische Reformagenda: Weniger Steuern und Abgaben, mehr Flexibilität, zum Beispiel bei der Arbeitszeit", sagte Ohoven dem Nachrichtenportal. Zudem spricht er sich für eine rückwirkende Abschaffung des Solidaritätszuschlages zum 1. Januar 2020 aus. Mit Blick auf eine Sonderabgabe für Reiche sagte er: "Was wir mit Sicherheit nicht brauchen, sind zusätzliche Belastungen für Unternehmen. Wer in dieser Situation eine Vermögensabgabe fordert, gefährdet Wachstum und Wohlstand."
Quelle: dts Nachrichtenagentur