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Ifo-Chef kritisiert Anleihekäufe der EZB

Archivmeldung vom 30.07.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.07.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Clemens Fuest (2012)
Clemens Fuest (2012)

Foto: Gorinin
Lizenz: CC-BY-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Deutsche Ökonomen haben die Europäische Zentralbank für ihre Geldpolitik scharf attackiert. "Es ist nicht sinnvoll, die Geldpolitik immer weiter zu treiben", sage Clemens Fuest, Präsident des Münchner Ifo-Instituts, dem "Spiegel". "Die Negativzinsen zerstören die Grundlage für die Geschäftstätigkeit der Banken, und die Anleihekäufe verzerren die Zinsen, also den Preis des Risikos, sodass die Funktionsfähigkeit der Kapitalmärkte leidet."

Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, kritisiert vor allem das Programm zum Kauf von Firmenanleihen: "Kauft die EZB Unternehmensanleihen, vergibt sie faktisch direkt Kredite." Das laufe einem zweistufigen Bankensystem zuwider, in dem die EZB die Banken mit Liquidität versorgt und diese wiederum für die Kreditvergabe zuständig sind. "Das erinnert fast an das einstufige Bankensystem aus Zeiten der Planwirtschaft", folgert Krämer.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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