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Transportunternehmer Kühne und Stadt Hamburg wollen Hapag-Lloyd kaufen

Archivmeldung vom 04.02.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.02.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Hapag-Lloyd Containerschiff Bild: wikipedia.org
Hapag-Lloyd Containerschiff Bild: wikipedia.org

Hapag-Lloyd bekommt neue und zugleich alte Eigentümer: Der Transportunternehmer Klaus-Michael Kühne und die Stadt Hamburg wollen Hapag-Lloyd komplett übernehmen. Dafür wollen sie dem Tourismuskonzern TUI dessen Anteile von gut 33 Prozent abkaufen. "Der Prozess ist zwar noch nicht abgeschlossen, aber die Würfel sind gefallen", sagte Klaus-Michael Kühne der Tageszeitung "Die Welt".

Kühne und die Hansestadt halten bereits über das Albert Ballin Konsortium die Mehrheit an der Containerreederei. Durch die komplexe Vertragsgestaltung zwischen TUI und dem Konsortium wäre auch ein Mehrheitsverkauf an einen internationalen Investor möglich gewesen. Sowohl Kühne als auch die Stadt hatten stets betont, dass sie dies verhindern wollen.

Hapag-Lloyd als einzige deutsche Reederei von Weltrang und größter Kunde des Hafens soll nach ihrem Willen unbedingt in Hamburg gehalten wollten. Wie genau die TUI-Anteile aufgeteilt werden, ist nicht bekannt. "Ich werde mein Engagement abrunden", sagte Kühne lediglich. Derzeit hält der Unternehmer rund 25 Prozent der Hapag-Aktien.

Der in Hamburg geborene Milliardär lebt in der Schweiz. Dort hat auch sein Transportunternehmen Kühne + Nagel den Firmensitz. Kühne war vor vier Jahren bei Hapag-Lloyd eingestiegen, als TUI mit einem asiatischen Konkurrenten über einen Verkauf verhandelte. Damals wie auch heute nennt Kühne vor allem "emotionale Gründe" für sein finanzielles Engagement. Nun ginge es noch um "letzte Feinheiten am Kaufvertrag". Über eine Kaufsumme, die das Konsortium an TUI zahlen wird, ist ebenfalls nichts bekannt. Der Reisekonzern hat die Anteile mit rund 1,2 Milliarden Euro in der Bilanz stehen. Offen ist, wie sich der Kaufpreis auf Kühne und die Stadt verteilt.

Nach einem Vertragsabschluss stehen bei Hapag-Lloyd Veränderungen an. So läuft der Vertrag von Vorstandschef Michael Behrendt aus. "Wir möchten die Nachfolge gemeinsam mit der Stadt regeln", sagte Kühne. Der Hapag-Vorstand habe im vergangenen Jahr gute Arbeit geleistet, sagte Kühne weiter. Langfristig müsse jedoch eine neue Strategie für das Traditionsunternehmen gefunden werden. "Ich möchte, dass Hapag-Lloyd unter den ersten Fünf der Branche etabliert wird, und dafür muss ein gewaltiges Stück Arbeit geleistet werden", sagte Kühne der "Welt". Als Wunschpartnern, um dieses Ziel zu erreichen, wird immer wieder die Oetker-Reederei Hamburg Süd genannt. Jedoch gibt es bislang keine Gespräche zwischen den beiden Unternehmen oder deren Gesellschaftern.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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