Ex-SAP-Personalchef verteidigt Homeoffice
Archivmeldung vom 21.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićErste Unternehmen führen wieder strenge Regeln für die Präsenz im Büro ein, aus Sicht des ehemaligen SAP-Personalchefs Cawa Younosi ist das aber oft nicht durch betriebliche Gründe gerechtfertigt. "Ich halte den Zwang zu Präsenzarbeit für das Gegenteil von Kultur", sagte Younosi dem Wirtschaftsmagazin Capital.
"Aus meiner Sicht ist es ein Versuch, Kontrolle zurückzugewinnen, um wirtschaftliche Ziele zu erreichen."
"Mit
dem Vorschlaghammer strikte Regeln durchzusetzen", bringe allerdings
nichts. Er vermutet hinter den Präsenzregeln "ein Mittel zum kalten
Personalabbau", da durch Bürozwang Mitarbeiter vergrault würden.
Allerdings würden vor allem die Leistungsträger gehen. "Das entbehrt
nicht einer gewissen Ironie, denn eigentlich wollen diese Unternehmen
mit Bürozwang angeblich genau das: mehr Performance", sagte Younosi dem
Magazin.
Younosi war 14 Jahre beim Softwarekonzern SAP, den
Großteil davon als Personalchef in Deutschland, und führte dort bereits
2018 das Homeoffice ein. Gegenüber Capital kritisierte er auch CDU-Chef
Friedrich Merz, der mehr Leistungsbereitschaft fordert. "Ich wette, dass
niemand, der das behauptet, eine Erhebung darüber hat, wie produktiv
Menschen zu Hause arbeiten", sagte Younosi. "Solche Aussagen beruhen in
der Regel auf Anekdoten, Bauchgefühl und Vorurteilen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur