Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Oktober 2005
Archivmeldung vom 02.11.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt„Wie in den Vormonaten gab es im Oktober einige positive Tendenzen am Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosigkeit hat auch saisonbereinigt erneut abgenommen. Damit setzt sich die erfreuliche Entwicklung des Sommers fort. In den letzen fünf Monaten sank die Arbeitslosigkeit saisonbereinigt insgesamt um knapp 140.000", erklärte der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J. Weise.
Arbeitslosenzahl im Oktober: 94.000 auf 4.556.000
Arbeitslosenquote im Oktober: 0,2 Prozentpunkte auf 11,0 Prozent
Erwerbslosenquote im Oktober: 7,9 Prozent
Die Zahl der Arbeitslosen hat im Oktober um 94.000 auf 4.556.000
abgenommen (West: 37.000 auf 3.097.000; Ost: 57.000 auf 1.459.000).
Der Rückgang war stärker als in Durchschnitt der letzten fünf Jahre (
40.000), und kräftiger als im letzten Jahr ( 50.000). Der
Vorjahresabstand hat sich deshalb verkleinert, und zwar von +393.000
im September auf nunmehr +349.000.
Er kann mittlerweile allein mit
den Sondereffekten aus der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und
Sozialhilfe erklärt werden.
Saisonbereinigt hat sich die Arbeitslosigkeit im Oktober um 36.000
verringert. Damit setzt sich die günstige Entwicklung der letzten
Monate fort. Unter Berücksichtigung des Sondereffekts vom September
errechnen sich für die letzten vier Monate durchschnittliche Abnahmen
von 25.000.
Ein Grund für den jüngsten Rückgang war, dass sich
merklich weniger Personen als vor einem Jahr nach Erwerbstätigkeit
arbeitslos gemeldet haben. Offenbar führt der anhaltende
Beschäftigungsabbau nicht mehr zu vermehrten Arbeitslosmeldungen.
Darüber hinaus haben im Oktober mehr Arbeitslose eine Beschäftigung
aufgenommen, vor allem geförderte Arbeitsgelegenheiten, aber auch
Stellen auf dem ersten Arbeitsmarkt.
Die Zahl der Erwerbstätigen im Inland nahm im September nach
vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes saisonbereinigt um
31.000 zu. Ein wichtiger Grund hierfür war weiterhin die Ausweitung
der Arbeitgelegenheiten. Nicht saisonbereinigt erhöhte sich die
Erwerbstätigkeit im Zuge der üblichen Herbstbelebung um 306.000 auf
39,21 Millionen.
Nach neuen Berechnungen des Statistischen
Bundesamtes hat die Erwerbstätigkeit gegenüber dem Vorjahr praktisch
stagniert. Dabei haben sich gegensätzliche Entwicklungen bei
einzelnen Personengruppen ausgeglichen. Die Beurteilung der
sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung wird durch Korrekturen
der Hochrechnungen nach wie vor erschwert.
Die erste vorläufige
Hochrechnung für den August ergibt 26,25 Millionen
sozialversicherungspflichtige Beschäftigte, 372.000 weniger als vor
einem Jahr.
Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt
ermittelte Erwerbslosenzahl belief sich in Deutschland für den
September auf 3,56 Millionen, die Erwerbslosenquote auf 7,9 Prozent.
Das Stellenangebot entwickelt sich weiter positiv. Der Bestand an
gemeldeten Stellen ist im Oktober saisonbereinigt um 27.000 und seit
Jahresbeginn um 217.000 gestiegen. Zum großen Teil beruht dies auf
den Angeboten für Arbeitsgelegenheiten. Aber auch die ungeförderten
Stellenangebote, die stärker die Marktentwicklung widerspiegeln,
haben zugenommen. Im Oktober betrug das Plus 11.000 und seit
Jahresbeginn 88.000. Nicht saisonbereinigt gab es 453.0000
Stellenangebote, 208.000 mehr als vor einem Jahr.
Darüber hinaus
können die Fachkräfte der Agenturen für Arbeit auch auf Stellen für
Freiberufler und Selbstständige sowie von Arbeitgebern eingestellte
Angebote in der Jobbörse und auf Firmenwebseiten veröffentlichte
Angebote zugreifen. Die Arbeitsagenturen kennen so gut die Hälfte des
gesamtwirtschaftlichen Stellenangebots und können - ggf. nach
Rücksprache mit den Arbeitgebern - Vermittlungsvorschläge
unterbreiten.
Die Nachvermittlungsaktion der nicht vermittelten Bewerber für
Berufsausbildungen hat am 1. Oktober begonnen.
Aufgrund des
Zähltermins der Statistik Mitte des Monats kann nur über zwei Wochen
des so genannten „fünften Quartals" berichtet werden. Durch die
vielfältigen Aktivitäten hat sich die Zahl der Ende September noch
unvermittelten Bewerber bis Mitte Oktober bereits wieder um 7.100 auf
33.800 verringert. Der Großteil der abgemeldeten Bewerber mündete in
eine betriebliche Ausbildung oder ein anderes Qualifizierungsangebot
ein, nur zwei Prozent zeigten kein Interesse bzw. reagierten nicht
auf die Einladung von Arbeitsagenturen und Kammern. Zugleich nahm die
Zahl der Ende September noch unbesetzten Ausbildungsplätze um 3.200
auf 9.400 ab. Damit hat sich die rechnerische Lücke zwischen den Ende
September noch unvermittelten Bewerbern und den noch unbesetzten
Berufsausbildungsstellen für das bereits laufende Ausbildungsjahr um
3.900 auf 24.400 verringert.
Gleichzeitig gab es aber auch neue Bewerber- und Stellenmeldungen
für das bereits begonnene Ausbildungsjahr. So meldeten sich bis Mitte
Oktober bei den Agenturen für Arbeit weitere 8.700 Jugendliche, die
sofort in eine Ausbildungsstelle vermittelt werden wollten, vor allem
weil sie ihre Ausbildung nicht angetreten oder abgebrochen hatten.
Von ihnen haben 2.200 bereits im Oktober wieder ein Angebot
angenommen. Gleichzeitig gingen 11.800 Lehrstellen zur sofortigen
Besetzung ein, besonders deshalb, weil Lehrlinge ihre Ausbildung gar
nicht begonnen hatten oder Ausbildungsverträge während der Probezeit
aufgelöst wurden. Hiervon waren Mitte Oktober noch 3.500 frei. Die
Nachvermittlungsaktion läuft noch bis zum Jahresende.
Ausführliche Informationen finden Sie im Internet unter:
www.arbeitsagentur.de > Service von A bis Z > Statistik > Statistik
Gesamtangebot > Link und Dateiliste
Quelle: Pressemitteilung Bundesagentur für Arbeit