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Zeitung: Allianz von Opel und PSA-Konzern soll deutlich umfassender ausfallen

Archivmeldung vom 26.06.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.06.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Logo von Opel
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Die Allianz von Opel mit dem französischen Autokonzern PSA Peugeot Citroen soll noch deutlich umfassender ausfallen als bisher erwartet. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" in ihrer Mittwochsausgabe. Die Absatzkrise auf dem europäischen Markt zwingt die beiden Hersteller, denen dieses Jahr Milliardenverluste bevorstehen, demnach schneller und enger zusammen als zu Beginn ihrer Zusammenarbeit beabsichtigt.

Über die schon avisierte Kooperation im Einkauf, der Entwicklung neuer Modelle und der Logistik hinaus sollen bald auch bedeutende Teile der Produktion zusammengelegt werden. So ist geplant, die beiden Mittelklasse-Limousinen des französischen PSA-Konzerns - den Peugeot 508 und den Citroen C5 - künftig im Opel-Stammwerk in Rüsselsheim vom Band laufen zu lassen. Dieser Plan war vor der Opel-Aufsichtsratssitzung am Donnerstag aus Kreisen hochrangiger Gewerkschafter zu hören, die mit dem Vorhaben vertraut sind. Das Unternehmen selbst wollte die Pläne auf Anfrage nicht kommentieren. "Es gibt ein solches Szenario, über das derzeit ernsthaft mit den Franzosen verhandelt wird", sagte dagegen Armin Schild, der Vorsitzende des IG-Metall-Bezirks Mitte und Mitglied im SPD-Bundesvorstand, der Zeitung.

Die Produktion der französischen Limousinen bei Opel wäre schon von 2016 an möglich, berichten Gewerkschafter. Bis dahin könnten die drei Fahrzeuge auf der Basis eines gemeinsamen Grundgerüsts ("Plattform") entwickelt werden. Das zusätzliche Produktionsvolumen für Rüsselsheim, das bei 130.000 Einheiten läge, würde dort den allgemein für die Opel-Werke angestrebten Dreischichtbetrieb ermöglichen. Diesen Handel bietet Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke dem Betriebsrat als Ausgleich für den Abzug der Produktion des wichtigen Kompaktwagenmodells Astra aus Rüsselsheim an.

In Rüsselsheim läuft derzeit schon die Mittelklasse-Limousine Opel Insignia als wichtigstes Modell vom Band. Die beiden französischen Modelle werden bisher im PSA-Werk in der bretonischen Stadt Rennes hergestellt, das im Fall der Verlagerung zu Opel vermutlich geschlossen werden müsste. Im Gegenzug für die Mittelklasse-Limousinen soll PSA die Entwicklung und Produktion des Familienwagens Opel Zafira übertragen bekommen, die bisher im Bochumer Werk produziert wird, dessen Schließung Ende 2016 vorgesehen ist. Das letzte Wort darüber hat jedoch nicht Opel-Chef Stracke allein: Eine endgültige Entscheidung, der auch PSA-Chef Philippe Varin zustimmen müsste, wird erst für Oktober erwartet.

Des Weiteren ist laut Gewerkschaftern der Abbau von mehreren Tausend Stellen bei Opel im Zuge von Abfindungsprogrammen geplant. Dabei gehe es in Rüsselsheim um 1.500 Stellen und in Saragossa um ebenfalls etwa 1.500 Stellen. Aus Kreisen der Zulieferindustrie wird darüber hinaus übereinstimmend berichtet, dass der PSA-Konzern auf der Suche nach Käufern für seine Tochtergesellschaft Faurecia sei. Der Verkauf solle die sich leerende Konzernkasse von Peugeot auffüllen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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