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KfW-ifo-Mittelstandsbarometer: Kleine und mittlere Unternehmen startklar für die Erholung

Archivmeldung vom 07.06.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.06.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Gewinn, Aufschwung, Börse, Konjunktur und Finanzen (Symbolbild)
Gewinn, Aufschwung, Börse, Konjunktur und Finanzen (Symbolbild)

Bild: Marko Greitschus / pixelio.de

Die dritte Corona-Welle ist gebrochen, der Anteil der Geimpften in der Bevölkerung steigt, in immer mehr Regionen bestehen konkrete Aussichten auf anhaltende Lockerungen des öffentlichen Lebens.

Angesichts dieser guten Nachrichten hellt sich die Stimmung in den mittelständischen Unternehmen rasant auf: Ihr Geschäftsklima steigt um 6,3 Zähler auf 5,7 Saldenpunkte und ist damit erstmals seit Pandemiebeginn wieder positiv. Getragen wird der jüngste Anstieg vor allem von einem viel optimistischeren Blick auf die kommenden sechs Monate: Die Mittelständler korrigieren ihre Geschäftserwartungen um außerordentliche 8,8 Zähler nach oben auf 11,3 Saldenpunkte - und damit den höchsten Stand seit vier Jahren. Die Geschäftslageurteile steigen gleichzeitig um 3,8 Zähler auf -0,3 Saldenpunkte.

In den Großunternehmen zieht die Stimmung im Mai ebenfalls weiter an, allerdings wie schon im April allein getrieben von nochmals deutlich besseren Urteilen zur aktuellen Geschäftslage (+5,3 Zähler auf 10,5 Saldenpunkte). Demgegenüber geben die Geschäftserwartungen geringfügig um 1,0 Zähler nach, halten sich aber mit 12,4 Saldenpunkten weiter auf einem hohen Niveau. Hinter dieser Konsolidierung der Erwartungen dürften die aktuellen Engpässe bei wichtigen Vorleistungsgütern und Rohstoffen stehen, weswegen die Produktion der Unternehmen mit der wachsenden Nachfrage vorerst nur unvollständig Schritt halten kann. Unter dem Strich steht für die Großunternehmen ein Plus von 2,1 Zählern beim Geschäftsklima auf jetzt 11,7 Saldenpunkte. Damit ist es weiterhin klar höher als im Mittelstand, der Vorsprung hat sich gegenüber April jedoch fast halbiert.

Auch zwischen den einzelnen Wirtschaftsbereichen haben sich die Geschäftsklimaunterschiede im Mai tendenziell angenähert, wobei das Stimmungsniveau in fast allen Branchen und Unternehmensgrößenklassen steigt. Neben dem Großhandel melden insbesondere pandemiebedingt bislang stark eingeschränkte Segmente der Wirtschaft wie der mittelständische Einzelhandel und die Dienstleistungen deutliche Verbesserungen. Die weiteren Aussichten für Binnenbranchen wie den Einzelhandel sind gut, denn auch am Arbeitsmarkt deutet sich nun eine Besserung an. So steigen die Beschäftigungserwartungen der Mittelständler im Mai um 5,3 Zähler auf 8,6 Saldenpunkte und diejenigen der Großunternehmen um 3,6 Zähler auf 3,2 Saldenpunkte. Erstmals seit zwei Jahren sind die Beschäftigungspläne damit in beiden Unternehmensgrößenklassen gleichzeitig wieder positiv. Ein großer Beitrag hierzu kommt von den besonders auf Sozialkontakte angewiesenen Dienstleistungen, die mit der Lockerung der coronabedingten Einschränkungen ihren Personalbestand wieder hochfahren dürften.

"Die Konjunkturampel springt auf Grün, die Unternehmen blicken zuversichtlich nach vorn und sind startklar für die Erholung", kommentiert Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW, die Ergebnisse des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers im Mai. "Parallel zur steigenden Stimmung in der Wirtschaft schalten die betrieblichen Beschäftigungspläne auf Expansion. Das macht viel Hoffnung !" Bei aller Zuversicht sei aber nach wie vor Vorsicht nötig: "Mit zu raschen Lockerungen könnte Deutschland riskieren, die jüngsten Erfolge bei der Eindämmung der Pandemie wieder zu verspielen. Bei behutsamer Öffnung bin ich zuversichtlich, dass die deutsche Wirtschaft im weiteren Jahresverlauf dank Nachholeffekten bei den Dienstleistungen und einer zunehmenden Entspannung bei den Vorleistungsengpässen im Verarbeitenden Gewerbe einen kräftigen Wachstumsschub erhält. 2021 dürfte das Bruttoinlandsprodukt trotz des misslungenen Jahresstarts um 3,5 % wachsen, 2022 dann sogar um 4,0 %."

Quelle: KfW (ots)

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