Microsoft muss eine halbe Milliarde Euro EU-Strafe zahlen
Archivmeldung vom 06.03.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie EU-Kommission hat gegen den Computerriesen Microsoft wegen unfairer Geschäftspraktiken eine Strafzahlung von 561 Millionen Euro verhängt. Der US-Konzern habe Nutzern des Betriebssystems Windows keine freie Auswahl bei den Browsern angeboten, teilte die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel mit.
Microsoft habe somit seine Vormachtstellung auf dem Markt ausgenutzt, um Kunden zwischen Mai 2011 und Juli 2012 zur Nutzung des hauseigenen Internet Explorers zu zwingen, hieß es weiter. Der Computerriese habe damit gegen eine Auflage aus einem früheren EU-Kartellverfahren von 2009 verstoßen. Microsoft räumte den Umstand ein, verwies aber auf einen "technischen Fehler".
Microsoft-Vorstand: Hardware-Geschäft muss Geld verdienen
Der weltgrößte Softwarekonzern Microsoft meint es mit der angekündigten Herstellung von Mini-Computern ernst. "Wir sind dabei, ein Geräte- und Service-Unternehmen zu werden", sagte Kevin Turner dem "Handelsblatt".
Turner ist der für das operative Geschäft zuständige Vorstand und arbeitet im Team mit Microsoft-Chef Steve Ballmer. Zwar gehe es beim neuen Tablet-Computer Surface auch darum, den Hardware-Partnern zu zeigen, was etwa mit dem neuen Betriebssystem Windows 8 machbar sei. "Aber das Hardware-Geschäft soll auch profitabel sein", sagte der Top-Manager.
Microsoft verkauft seit einigen Wochen mit dem Tablet-Computer erstmals einen eigenen Computer. Bislang produzierte der Konzern nur die Software, die Geräte stellten Partnerunternehmen wie Hewlett-Packard oder Acer her. Nur im Bereich der Spielekonsolen trat Microsoft bislang auch als Hardware-Hersteller auf. Kurz nachdem das Surface Pro in den USA im Februar auf den Markt gekommen ist, war es in der Version mit dem größten Speicherplatz (128 Gigabyte) bereits ausverkauft. "Wir haben die Nachfrage unterschätzt", räumte Turner ein: "Es ist für uns ein komplett neues Geschäft. Wir lernen dazu."
Mit Surface hatte Microsoft seine Hardware-Partner vor den Kopf gestoßen, weil die traditionelle Arbeitsteilung durchbrochen wurde. Turner betonte allerdings, dass der Wandel zu einem Geräte- und Dienstleistungsunternehmen keineswegs bedeute, dass die komplette Hardware aus dem eigenen Haus stammen wird. "Die allermeisten Geräte werden auch künftig von unseren Partnern kommen", so Turner.
Quelle: dts Nachrichtenagentur