Streiks kosten Bahn Millionenbetrag
Archivmeldung vom 18.10.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Lokführerstreiks bei der Bahn haben spürbare Auswirkungen auf das Geschäft des Unternehmens. In einem Interview mit "Bild" (Samstag) erklärte Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber: "Ein Streiktag kostet schnell einen einstelligen Millionenbetrag." Wie teuer der Arbeitskampf bisher für die Bahn gewesen sei, könne man aber noch nicht sagen.
Der Manager erklärte, er hoffe, dass sich der Tarifkampf nicht bis Weihnachten hinziehe. "Wir haben jetzt das fünfte Angebot vorgelegt, um den Konflikt zu lösen, ohne, dass die GDL auch nur einen konstruktiven Beitrag geleistet hat. Wenn das so weiter geht, wird das Verständnis für die GDL-Aktionen bald schwinden", sagte Weber gegenüber "Bild".
Die GDL hat für heute (Samstag) ab zwei Uhr zu einem 50-stündigen Streik in Nah- und Fernverkehr aufgerufen.
Unionsfraktionsvize Vaatz: Lokführerstreik "völlig unangemessen"
Unionsfraktionsvize Arnold Vaatz (CDU) hat den Lokführerstreik als "völlig unangemessen" kritisiert. "Das ist ein Spiel mit dem sozialen Frieden im Land", sagte Vaatz der "Rheinischen Post". Der Streik werde "negative Folgen für das Gemeinwohl" haben, so der CDU-Politiker. Vaatz verwies auch darauf, dass es die große Koalition bisher versäumt habe, die im Koalitionsvertrag vorgesehene Tarifunion umzusetzen. "Jetzt muss gehandelt werden", sagte Vaatz. An dem Streik sehe man, wie dringend die Regelung sei. Die Lokführergewerkschaft GDL hat das Zugpersonal der Bahn zu bundesweiten Streiks im Güter- und Personenverkehr aufgerufen. Der GDL geht es um "Überstundenbegrenzung, bessere Schichtpläne, fünf Prozent mehr Tabellenentgelt" und um verbesserte Arbeitszeitregelungen.
GDL hält trotz Bahn-Angebot an Streik fest
Die Lokführergewerkschaft GDL hält trotz des Angebots der Deutschen Bahn am geplanten Streik fest. "Auch dieses mediengerechte Scheinangebot ist nicht geeignet, in die Verhandlungen einzusteigen, weil es lediglich dazu da ist, das Zugpersonal zu entsolidarisieren", sagte der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky. Der Arbeitskampf werde deshalb, wie geplant bis Montagmorgen um 04:00 Uhr dauern. Die Bahn verweigere weiterhin in inhaltliche Verhandlungen für das gesamte Zugpersonal in der GDL.
Zuvor hatte die Bahn ein neues Angebot vorgelegt: Darin stellt sie fünf Prozent mehr Lohn in Aussicht, zusätzlich soll es eine Einmalzahlung von rund 325 Euro geben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur