Fachkräftelücke sinkt
Archivmeldung vom 20.11.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie Fachkräfte-Lücke in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) ist im Zuge der Corona-Pandemie deutlich gesunken. Im Oktober fehlten "nur" noch knapp 109.000 Fachkräfte mit entsprechender Qualifikation.
Das zeigt der MINT-Herbstreport des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, des Bundesverbands der Deutschen Industrie, des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall und der Initiative MINT Zukunft. Gegenüber dem Mittel der Jahre 2014 bis 2019 verkleinerte die Lücke sich demnach um 54 Prozent. Besonders stark ist der Einbruch im Maschinen- und Fahrzeugbau (minus 89 Prozent) und in den Metallberufen (minus 95 Prozent).
Die "Welt" berichtet darüber.
Trotz dieser Entwicklung warnen die Experten davor, dass der Mangel langfristig wieder deutlich zunehmen könnte. Dafür ist laut des Reports auch die Corona-Pandemie ein Treiber. Zum einen befeuert sie die Digitalisierung und damit die Nachfrage nach entsprechenden Fachkräften. Zum anderen drohen die zeitweisen Schulschließungen dem Report zufolge einen negativen Effekt auf die MINT-Kompetenzen der Schüler zu haben - und somit die künftige Fachkräftesicherung zu beeinträchtigen.
"Wir brauchen in der aktuell schwierigen Situation an den Schulen dringend einen digitalen Aufbruch mit zusätzlich 20.000 IT-Fachkräften, flächendeckendem WLAN und Fortbildung für Lehrkräfte", sagte der Vorstandsvorsitzende der Initiative MINT Zukunft und FDP-Politiker, Thomas Sattelberger.
Auch intelligente Lernsoftware müsse verfügbar sein, damit bei aktuell drohenden, zeitweisen Schulschließungen "auf hochwertigen digitalen Fernunterricht umgestiegen werden kann". Zudem sei Deutschland weiter auf die Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte angewiesen. Allein aus eigener Kraft werde sich die Lücke in Zukunft nicht schließen lassen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur