SPD macht Regierung für schlechte Lage von Ex-Schlecker-Mitarbeitern verantwortlich
Archivmeldung vom 20.04.2012
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.04.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAngesichts der bislang eher zähen Vermittlung ehemaliger Schlecker-Mitarbeiter hat SPD-Fraktionsvize Elke Ferner der Bundesregierung arbeitsmarktpolitisches Versagen vorgeworfen. "Jetzt rächt es sich, dass die Bundesregierung auf Betreiben der FDP eine Transfergesellschaft verhindert hat", sagte Ferner der "Saarbrücker Zeitung" (Samstag-Ausgabe).
Auf diese Weise seien die Schlecker-Frauen abrupt arbeitslos geworden, anstatt sie "zügig und in großem Umfang zu qualifizieren", so Ferner. "Damit hat Schwarz-Gelb erneut seine Unfähigkeit bewiesen."
Nach einer der Zeitung vorliegenden Zahlen-Übersicht der Bundesagentur für Arbeit hatten sich bis Mitte der vergangenen Woche 9.030 ehemalige Schlecker-Mitarbeiter offiziell arbeitslos gemeldet. Nur 189 konnten bislang eine neue Anstellung finden. Weitere 245 Personen stecken in Qualifizierungsmaßnahmen, viele davon in einem Bewerbungstraining.
Zwar habe es im März 26.000 freie Stellen in Verkaufsberufen gegeben. Dem standen allerdings fast 304.000 Arbeitslose in dem Bereich gegenüber. Auf eine freie Stelle kamen also etwa zwölf potenzielle Bewerber. Nur rund die Hälfte der angebotenen Jobs waren Vollzeitstellen. Mehr als jeder dritte unbesetzte Job war befristet.
Auch die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linken, Sabine Zimmermann, kritisierte gegenüber der Zeitung, dass die Regierung den Schlecker-Arbeitern jede Hilfe verweigere. "Das bleibt ein Skandal", meinte Zimmermann.
Quelle: Saarbrücker Zeitung (ots)